
Gregor Gysi, ein prominenter Politiker der Linken und respektierter Akteur der deutschen Politik, war kürzlich zu Gast im Kloster Helfta. Bei der Gesprächsrunde des Rotary-Clubs Sangerhausen, die Teil einer Online-Offline-Reihe ist, begegnete er am Donnerstagabend dem Publikum. Die Veranstaltung, die um 19 Uhr begann und von Moderator Steffen Ritter geleitet wurde, hat sich das Ziel gesetzt, Sangerhausen und den Landkreis Mansfeld-Südharz überregional bekannter zu machen. Die Mitteldeutsche Zeitung unterstützt diese Initiative.
Gysi, der sich als Mitglied der Aktion „Silberlocke“ vor einem Monat aktiv engagierte, berichtete über die Erfolge der Linken bei der Bundestagswahl, wo das politische Spektrum überraschend 8,8 Prozent der Stimmen erhielt und somit in den Bundestag einziehen konnte. Persönlich gewann Gysi in seinem Wahlkreis Berlin-Treptow-Köpenick mit 41,8 Prozent der Stimmen. Seine politische Karriere erstreckt sich über mehrere Jahrzehnte, während der er von 1990 bis 2021 nahezu ununterbrochen im Bundestag saß.
Initiative „Projekt Silberlocke“
Das „Projekt Silberlocke“, an dem Gysi zusammen mit den erfahrenen Politikern Dietmar Bartsch und Bodo Ramelow arbeitet, zielt darauf ab, jeweils ein Direktmandat zu gewinnen. Dieses Vorhaben soll sicherstellen, dass die Linke mithilfe der Grundmandatsklausel im Bundestag vertreten bleibt, auch wenn die Fünf-Prozent-Hürde nicht erreicht wird. Gysi hatte bereits auf dem Linken-Parteitag im Oktober 2024 über dieses Projekt informiert.
Im Alter von 76 Jahren bleibt Gysi eine einflussreiche Figur in der Politik. In der Bundestagswahl 2021 erhielt er in seinem Wahlkreis 35,4 Prozent der Stimmen. Bodo Ramelow, 68 Jahre alt, ist der einzige Ministerpräsident der Linken und war nach der Landtagswahl in Thüringen im September 2024 nur noch geschäftsführend im Amt. Ramelow konnte bei dieser Wahl 42,4 Prozent der Stimmen in seinem Wahlkreis Erfurt III und damit ein Direktmandat erringen. Dietmar Bartsch, 66 Jahre alt, hat eine wechselvolle Politikkarriere hinter sich und war unter anderem Bundesgeschäftsführer sowie Fraktionsvorsitzender der Linken im Bundestag. Bartsch verpasste bei der Bundestagswahl 2021 ein Direktmandat mit 18,2 Prozent in seinem Wahlkreis Rostock – Landkreis Rostock II.