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Grüne in Königsdorf: Ehemaliger CSU-Politiker fordert Veränderung!

Am 12. Mai 2025 fand der Frühjahrsempfang des Kreisverbands der Grünen in der Jugendsiedlung Königsdorf, Bad Tölz-Wolfratshausen, statt. Ein zentrales Thema der Veranstaltung war die Wiederbelebung der Grünen Jugend in den Landkreisen Bad Tölz-Wolfratshausen und Miesbach. Zu den rund 170 Anwesenden gehörte auch Arno Bock, der nach 55 Jahren als Mitglied der CSU den Grünen beigetreten ist und nun das 300. Mitglied des Kreisverbands repräsentiert. Bock erklärte, dass er durch die Hetze von Ministerpräsident Markus Söder gegen die Grünen motiviert wurde, diesen Schritt zu gehen.

Der Empfang umfasste ein Podium mit Vivian-Catherine Claus, Jaron Pfannenstiel von der Grünen Jugend, Konstanze Döring, Sprecherin des Ortsverbands Loisachtal, und Birgit Reichert, einer ehemaligen Gemeinderätin. Döring thematisierte Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit als wesentliche Gründe für die Unterstützung der Grünen. Pfannenstiel kündigte die Neugründung der Grünen Jugend an, während Gastrednerin Prof. Dr. Ursula Münch, Politikwissenschaftlerin und Direktorin der Akademie für Politische Bildung in Tutzing, die politische Lage analysierte.

Kritik an der Distanz zur Lebenswelt der Bürger

Prof. Münch stellte fest, dass die Grünen zwar im Umweltbereich über klare Kompetenz verfügen, in anderen Bereichen jedoch weniger Vertrauen genießen. Sie kritisierte die „zu große Distanz zur Lebenswelt der normalen Bürger“ sowie die Ablehnung von Veränderungen in Krisenzeiten. Münch machte zudem auf die Politikverdrossenheit auf kommunaler Ebene aufmerksam und forderte eine Rückkehr zu einem Gefühl von Heimat. In ihrem Vortrag sprach sie auch über den Zustand von Schulen und Freibädern.

Der Empfang fand im Glashaus der Jugendsiedlung statt und endete mit einem vegetarisch-biologischen Buffet, Kaffee vom inklusiven Projekt „Yoanda“ sowie Musik vom Duo „Hoppe-Kloiber“.

Im Zuge der aktuellen politischen Diskussionen rund um die Grünen zeigt sich, dass die Partei nicht nur in Deutschland, sondern weltweit Veränderungen herbeiführen möchte. Kritiker haben die Grünen als „Verbotspartei“ wahrgenommen und betonen, dass deren Forderungen nach einem konsequenten Atomausstieg sowie der Ablehnung fossiler Energieträger und der Automobilindustrie zu einem grundlegenden gesellschaftlichen Wandel führen sollen. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat das Wahlprogramm der Grünen als dirigistisch kritisiert und als Bedrohung für die soziale Marktwirtschaft bezeichnet, wie auf ludwig-erhard.de berichtet wird.