
Guildo Horn äußert sich zur aktuellen Situation von behinderten Menschen in Deutschland und bemerkt Rückschritte im Umgang mit Integration und Inklusion im Vergleich zu vor 16 Jahren. In seinem aktuellen Engagement kritisiert Horn die Wahrnehmung von behinderten Menschen, die häufig als Belastung anstatt als Bereicherung angesehen werden. Besonders scharf in seiner Kritik ist Horn gegenüber US-Präsident Donald Trump, dessen Äußerungen über Menschen mit Behinderungen im Wahlkampf seiner Meinung nach diskriminierend sind. Trump habe in seinen Reden Behinderte verspottet und Diversitätsprogramme für ein Flugzeugunglück verantwortlich gemacht, was Horn als inakzeptabel erachtet. Er fordert eine ernsthafte Auseinandersetzung mit der Thematik und betont die Notwendigkeit, barrierefreie Sprache nicht abzuwerten.
Horn, der viele Jahre mit geistig Behinderten gearbeitet hat, sieht diese Erfahrungen als wertvolle Bereicherung seines Lebens. Zum 5. Mai veröffentlicht er seine Autobiografie „Doppel-Ich“ als Hörbuch unter dem Titel „Die Guildomacher“. In ihrem Inhalt hebt er hervor, dass sein Leben ohne die Unterstützung von behinderten Menschen ganz anders verlaufen wäre. Guildo Horn ist bekannt aus dem Eurovision Song Contest 1998, wo er für Deutschland den siebten Platz erreichte. Heute lebt er im Kölner Umland und hat ein soziales Jahr in einer Lebenshilfe-Werkstätte für behinderte Menschen absolviert. Nach seinem Pädagogik-Studium arbeitete er als Musiktherapeut und hatte eine TV-Talkshow mit geistig Behinderten, aus der er viel Fröhlichkeit und Authentizität gelernt hat. Außerdem plant er eine Neuauflage von „Guildo und seine Gäste“ und erklärt, dass sein Künstlername „Guildo Horn“ ihm „vom Himmel auf den Kopf gefallen“ ist.
Trump und der Ableismus
Des Weiteren wird zwischen den Begriffen Inklusion und Integration unterschieden. Während Integration die Eingliederung von Menschen in ein bestehendes System bedeutet, verfolgt Inklusion ein anderes Menschenbild und setzt den Abbau von Barrieren voraus. Justin Trudeau formuliert dazu, dass „Diversity a fact is. Inclusion a choice“. Die Analyse hebt hervor, dass Barrierefreiheit eine soziale Dimension hat und als demokratische Aufgabe betrachtet werden muss. Eine gesellschaftliche Sensibilität für Hindernisse ist entscheidend, um die Themen Solidarität, Inklusion und Gerechtigkeit im Kampf gegen den Ableismus voranzutreiben.