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Der Politiker der Grünen, Robert Habeck, steht im Fokus kontroverser Debatten, nachdem er den Slogan „Bündniskanzler – Ein Mensch. Ein Wort.“ für seinen Wahlkampf nutzt. Die Projektion seines Porträts auf das Siegestor in München hat breite negative Reaktionen ausgelöst. So berichten zahlreiche Nutzer in sozialen Medien, darunter auch Kritik von der CSU und aus der Wirtschaft.
Der CSU-Generalsekretär Martin Huber bezeichnete die Aktion als „völligen Größenwahn“. Hermann Binkert, Chef des Meinungsforschungsinstituts INSA, äußerte, dass Habeck um Aufmerksamkeit kämpfe und warnte vor „falschem Aktionismus“. Thorsten Alsleben von der „Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft“ kritisierte Habeck für mangelnde Demut und forderte einen Politikwechsel mit konkreten Vorschlägen. Ein Sprecher der Grünen erklärte, dass die Projektion Teil einer Strategie sei, um Bündnisse zu fördern, und dass das Motiv auch in anderen Städten Deutschlands gezeigt werden soll. Die Verantwortung für die Durchführung der Projektion bleibt unklar, die Grünen scheinen jedoch selbst dahinter zu stehen. Habeck möchte sich als Bündnispolitiker positionieren, der gesellschaftliche Gräben überwindet.
Die Ambitionen von Habeck
Trotz der Kritik will Robert Habeck Kanzlerkandidat der Grünen werden. In einem Interview äußerte er seine Ambitionen und den Wunsch, mehr Verantwortung zu tragen. Dies geschah, während die Grünen in Umfragen nur noch bei 12 % liegen, nach dem Aus der Ampelkoalition. CSU-Chef Markus Söder kritisierte die Kandidatur Habecks als „Verhöhnung der Wähler“ und lehnte eine Koalition mit Mitgliedern der gescheiterten Ampelkoalition ab. Sahra Wagenknecht von der BSW äußerte Unverständnis über die Kandidatur und verwies auf die niedrigen Umfragewerte der Grünen.
Habeck selbst bezeichnete seine Kandidatur als „Angebot“ und räumte einen Vertrauensverlust ein, zeigt sich jedoch zuversichtlich, dass sich die Stimmung im Land schnell ändern könne. Die Entscheidung über eine ernsthafte Kandidatur, so Habeck, hänge von den Menschen ab. Die Kür zum Spitzenkandidaten der Grünen ist für den Bundesparteitag in Wiesbaden geplant. Felix Banaszak, ein Kandidat für den Vorsitz der Grünen, lobte Habeck als „extrem starken Kandidaten“ und „Brückenbauer“.