
Klaus-Michael Kühne, Milliardär und potenzieller Mitinvestor, äußert erhebliche Zweifel an der Rettung des Hamburger Elbtower-Bauprojekts. Er sieht kaum noch Chancen für eine Realisierung und verweist auf schwerwiegende Finanzierungsprobleme sowie fehlende Mieter. Kühne betont, dass seine Kühne-Holding maximal 100 Millionen Euro zur Verfügung stellen könnte, während insgesamt 400 Millionen Euro für das Projekt benötigt werden, wobei es bisher nur einen weiteren Investor gibt.
Der Elbtower ist ein Bauvorhaben der insolventen Signa Prime Selection AG, die von René Benko geleitet wurde. Das Gebäude, das über 60 Stockwerke und eine Höhe von 245 Metern erreichen soll, war als dritthöchstes Gebäude Deutschlands geplant. Jedoch stellte das Bauunternehmen Adolf Lupp die Arbeiten Ende Oktober 2023 bei einer Höhe von 100 Metern ein, da Rechnungen nicht bezahlt wurden.
Aktuelle Entwicklungen und Ausblick
Der vorläufige Insolvenzverwalter verhandelt derzeit exklusiv mit einem Konsortium unter Führung des Immobilienunternehmers Dieter Becken über einen möglichen Verkauf des Projekts. Diese Exklusivitätsvereinbarung läuft Ende April aus. Kühne drückt die Befürchtung aus, dass der Elbtower möglicherweise als Ruine enden könnte und die Stadt eine Abrissentscheidung innerhalb von ein bis zwei Jahren treffen könnte.
Ein zentraler Aspekt für die Zukunft des Projekts ist das geplante Naturkundemuseum der Leibniz-Gemeinschaft, welches als Hauptmieter vorgesehen war. Der Einzug gilt jedoch weiterhin als unsicher. Greifbare Ergebnisse über die Prüfung des Einzugs des Museums sollen im April vorgelegt werden. Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) sowie Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) haben ihr Interesse an einer möglichen Ansiedlung geäußert, sofern sie wirtschaftlich dargestellt werden kann.
Während Kühne die Zweifel am Elbtower äußert, plant er, der Stadt Hamburg über seine Stiftung ein neues Opernhaus zu schenken, welches er als positives Zeichen für das Stadtbild betrachtet. Für dieses Projekt hat Kühne mindestens 330 Millionen Euro zugesagt, jedoch mit einer Ausstiegsklausel für den Fall übermäßiger Kostensteigerungen.
Im Hinblick auf das Opernhaus erklärt Kühne, dass er im Falle von Kostenverdopplungen aussteigen würde, während er bei moderaten Mehrkosten von 10-20% bereit ist, weiterzumachen. Die Kühne-Stiftung hat hierfür innerhalb von zwei Jahren eine Entscheidungsfrist, ob sie das Projekt fortsetzt.