Hamburg-Nord

Rettet die MS Stubnitz : Solidaritätskonzert für unser Kulturschiff!

Das legendäre Kulturschiff MS "Stubnitz", einst Kühlschiff der DDR und heute Hamburger Musikhotspot, steht vor der Herausforderung, seine Heimat in der HafenCity zu verteidigen, während sich das Ehrenamtsteam mit einem Solidaritätskonzert für dringend benötigte Instandhaltungskosten einsetzt!

Die MS „Stubnitz“ – ein Schwimmender Konzerttempel mit Geschichte! Gebaut im Jahr 1964 als Kühlschiff für die DDR-Fischfangflotte, hat dieser imposante Kahn heute seinen Platz als einzigartiger Konzertsaal im Herzen der Hamburger Hafencity gefunden. Hier, wo Hardcorepunk, Industrial, Electronic und Jazzed Metal regelmäßig aufeinandertreffen, pulsiert das kulturelle Leben fernab des Mainstreams. Die exzentrischen und facettenreichen Veranstaltungen haben dem Schiff bereits vier Auszeichnungen des APPLAUS-Bundespreises eingebracht – ein Symbol für kulturell herausragende Live-Musik. Seit 2014 ist die MS „Stubnitz“ ein fester Bestandteil der Hamburger Clubszene und zieht Menschen aus allen Ecken der Welt an!

Das Besondere? An Bord treffen sich unterschiedlichen Kulturen und Szenen! Ob queer, Eventmanager*in oder Punk, hier findet jeder seinen Platz. Die kreativen Veranstaltungen an Bord, aber auch unter Deck, sind ein Magnet für Hamburger*innen und internationale Gäste gleichermaßen.

Ein Solidaritätskonzert für die Auffrischung

Doch nicht alles ist eitel Sonnenschein – die Erhaltung der MS „Stubnitz“ ist eine Herausforderung. Im ehemaligen Laderaum, wo einst frischer Hering gelagert wurde, finden bis zu 400 Besucher Platz, die beispielsweise beim großen Solidaritätskonzert der Band Die Sterne dabei waren. Sänger Frank Spilker und die Legenden der Hamburger Schule spenden einen Großteil der Einnahmen, um die aufwendigen Kosten für den Schiffs-TÜV zu decken. Der gemeinnützige Trägerverein steht 2023 vor einer Mammutaufgabe: 522.000 Euro Fördersumme von Bund und Stadt Hamburg sichern die umfangreiche Instandsetzung auf der Werft in Stralsund. Doch das ist noch nicht alles – zusätzliche 111.000 Euro müssen aus eigener Tasche aufgetrieben werden. Vorstandmitglied Stefan hat es treffend erkannt: „Rücklagen gab es nie und wird es wohl auch nie geben.“

Schiffbauer Martin, von allen respektvoll „Salli“ genannt, hat die Zügel in der Hand, wenn es um die Instandsetzung geht. Tagsüber schuftet ein Team aus rund 20 Freiwilligen, die mit Rostschutz und Farbe dafür sorgen, dass die MS „Stubnitz“ in altem Glanz erstrahlt. Währenddessen finden in ihrem Inneren bereits die Soundchecks für die kommenden Veranstaltungen statt – jeder Tag, an dem kein Konzert stattfindet, ist ein Verlust. Die Ehrenamtler Flicke, Frank, Plexe, Felix und ihre Crew setzen sich mit Leidenschaft für die bunte, kosmopolitische Alternativkultur und die Erhaltung dieses schwimmenden Industriedenkmals ein.

Ein Ort der Unsicherheit

Allerdings schwebt eine dunkle Wolke über der Zukunft der MS „Stubnitz“. Ihr Liegeplatz in Hamburg könnte durch die Gentrifizierung gefährdet sein. Seit einem Jahrzehnt ist das Clubschiff der Ort, an dem alternative Kultur pulsieren kann, doch Lärmbeschwerden von neu hinzukommenden Anwohnern haben bereits zu einem Umzug vor einem Jahr geführt. Nun müssen die kreativen Köpfe am östlichen Ende des Kirchenpauerkais bis Ende 2026 bleiben, doch die Bebauung eines neuen Prestigeprojekts rückt immer näher. Wird die Odyssee der MS „Stubnitz“ weitergehen oder findet sie endlich einen stabilen Hafen?

NAG Redaktion

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