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Hamburg plant Revolution im Nahverkehr: Kommt die Magnetschwebebahn?

Hamburg prüft den Bau einer Magnetschwebebahn, die als innovative Alternative zur S-Bahn zwischen der Innenstadt und Harburg dienen soll. Die geplante Strecke wird sich über knapp zehn Kilometer erstrecken und zwischen Vogelhüttendeich in Wilhelmsburg und dem Bahnhof Harburg verlaufen. Der mögliche Verlauf der Trasse führt über die Georg-Wilhelm-Straße und beinhaltet Haltestellen in der Mengestraße und in Kirchdorf-Süd.

Ingenieure sind bis Ende kommender Woche aufgefordert, Angebote für eine technische Machbarkeitsuntersuchung abzugeben. Verschiedene Varianten für die Schwebebahnstrecke sind denkbar, darunter eine Verlängerung im Norden bis zur geplanten Station Moldauhafen der U-Bahnlinie 4 sowie im Süden über den Harburger Binnenhafen oder bis nach Sinstorf. Während der Hamburger Senat eine Verlängerung der U-Bahnlinie 4 als bevorzugte Option ansieht, schließt die Verkehrsbehörde auch andere Möglichkeiten, wie die Magnetschwebebahn oder eine Straßenbahn, nicht aus. Der Zeitpunkt einer Entscheidung über die verschiedenen Varianten ist noch offen, wie [NDR berichtete](https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Bau-von-Magnetschwebebahn-fuer-Hamburger-Sueden-wird-geprueft,schwebebahn132.html).

Technologie und Hintergründe

Die Idee einer Magnetschwebebahn ist nicht neu. Bereits zwischen Ende der 1970er Jahre und Anfang der 2000er Jahre wurde die Technologie intensiv erforscht. Magnetschwebebahnen arbeiten ohne Räder und nutzen elektromagnetische Kräfte, um über die Strecke zu schweben. Sie können Geschwindigkeiten von bis zu 500 Stundenkilometern erreichen, was sie deutlich schneller macht als herkömmliche Hochgeschwindigkeitszüge.

Aktuell sind Fußballfans, die das Volksparkstadion besuchen möchten, auf Shuttle-Busse ab dem S-Bahnhof Stellingen angewiesen. Die Stadt Hamburg erwägt zusammen mit der Handelskammer Hamburg und der Firmengruppe Max Bögl Möglichkeiten für ein Pilotprojekt. Max Bögl hatte 2010 die Federführung in der Weiterentwicklung des Transrapids übernommen und ein eigenes Magnetschwebebahnsystem, das Transport System Bögl (TSB), entwickelt. Laut David Harder könnte das TSB deutlich kostengünstiger als U-Bahnen realisiert werden, mit geschätzten Kosten von 20-25 Millionen Euro pro Kilometer im Vergleich zu 140-160 Millionen Euro für U-Bahnen und 30-40 Millionen Euro für S-Bahnen, wie [Technik Journal berichtete](https://technikjournal.de/innovation/mobilitaet/magnetschwebebahn-neue-aufmerksamkeit-fuer-alte-technologie/).

In Deutschland wurde das Projekt nach einem tödlichen Unfall während einer Testfahrt mit 23 Toten gestoppt, was die politische Akzeptanz der Magnetschwebebahn als Herausforderung darstellt. Trotzdem wird die Technologie immer wieder ins Gespräch gebracht, und die Umsetzung in Hamburg steht erst am Anfang.