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In einer alarmierenden Warnung hat Hamburgs Wahlleiter Oliver Rudolf vor einem manipulativen Video gewarnt, das in sozialen Medien kursiert. Das Video, das angeblich die Vernichtung von Briefwahlstimmen für die AfD zeigt, ist vermutlich aus Russland stammend und wurde auf der Plattform X (ehemals Twitter) unter dem Nutzerkanal „Save Germany“ veröffentlicht. Rudolf bezeichnete das Material als einen Versuch, die Legitimität demokratischer Wahlen in Frage zu stellen.
Das Video zeigt vermeintliche Briefwahlumschläge, die geöffnet und die darin enthaltenen Stimmzettel für die AfD in einen Schredder gesteckt werden. Deutsche Sicherheitsbehörden haben bereits Hinweise auf eine russische Desinformationskampagne ausgegeben, die mit der mutmaßlichen Kampagne „Storm 1516“ in Verbindung gebracht wird. Rudolf bekräftigte, dass das Video eindeutig als Fälschung erkennbar sei, wobei verschiedene Merkmale auf die Manipulation hinweisen, wie die untypische Farbe der Umschläge sowie falsche Beschriftungen und Faltungen der Stimmzettel.
Desinformationskampagnen vor der Wahl
Wie [rnd.de](https://www.rnd.de/politik/fake-video-ueber-vernichtung-von-afd-briefwahlstimmen-desinformation-zur-wahl-IKABZYIO4JFUJN3GQCRHQEGWK4.html) berichtet, nimmt die Verbreitung solcher Desinformationskampagnen vor der Bundestagswahl am 23. Februar 2025 zu. Das besagte Video wurde von dem Schweizer Esoteriker und Verschwörungsideologen Daniel Gugger am Donnerstagmorgen zuerst veröffentlicht und verbreitete sich rasch innerhalb von Stunden, wobei es mehrere hunderttausend Aufrufe erzielte. Unterstützt wurde die Verbreitung durch Nutzer aus rechten Szenen sowie prorussische Accounts.
Das Video behauptet, die Stimmzettel kämen aus dem Wahlkreis 18 in Hamburg. Experten und Faktenchecker weisen zudem darauf hin, dass es Parallelen zu einem ähnlichen Vorfall gibt, der sich am 17. Februar in Leipzig ereignet hatte, wo ebenfalls gefälschte Briefwahlunterlagen im Umlauf waren. Beide Vorfälle zeigen gefälschte Wahlunterlagen zur angeblichen Wahlmanipulation und werden in vergleichbaren Kreisen diffus verbreitet. Der Wahlleiter appellierte an die Öffentlichkeit, solche Videos kritisch zu hinterfragen und sich an offizielle Quellen für Wahlinformationen zu halten. Die Bürgerschaftswahl in Hamburg findet am 2. März 2025 statt.