Harburg

Deich in Gefahr: Nutrias bedrohen Küstenschutz in Stade und Harburg!

Nutrias, die als "Deichkiller" bezeichnet werden, bedrohen in den Landkreisen Stade und Harburg die Sicherheit der Deiche, während die Sturmflutsaison beginnt, und Experten warnen vor den fatale Folgen ihrer unkontrollierten Vermehrung, die eine intensive Jagd notwendig macht, um die Küsten vor Überflutung zu schützen.

Der Oktober ist da, und mit ihm beginnt die stürmische Zeit des Jahres! Die Herbststürme werfen Wellen gegen die Elbdeiche und bedrohen ihre Stabilität. Doch eine neue, unsichtbare Gefahr schwebt über diesen grünen Bollwerken: Nutrias! Diese kleinen Ungeheuer aus Südamerika graben unterirdische Gänge, die die Deichsicherheit auf fatale Weise gefährden können. Ein Deich, der unterhöhlt wird, könnte bei einem Sturm brechen und Wasser in die Landschaft auslaufen lassen – ein Albtraum für die Region!

Die Alarmglocken läuten! Experten schlagen warnend Alarm und rufen nach intensiven Jagdmaßnahmen, um diesen „Deichkillern“ Einhalt zu gebieten. In den Landkreisen Stade und Harburg zeigt die Jagd auf die nachtaktiven Nager bereits Wirkung – Fallen kommen zum Einsatz, um sie zu fangen.

Die Nutria-Population schießt in die Höhe!

Wusstet ihr, dass diese kleinen Nager bis zu einem Meter lang werden können und enorme Schäden anrichten? Die Nutria, auch Biberratte oder Sumpfbiber genannt, lässt sich zunehmend in unseren Küstenregionen nieder. Ihre fossilen Gänge, die bis zu einem Meter Durchmesser haben, sind eine ernsthafte Bedrohung für die Deiche. In nur zwei Jahrzehnten wurde eine erschreckende Zunahme in den erlegten Nutrias dokumentiert – das fünfundfünfzigfache im direkten Vergleich! Wie bedrohlich ist diese Zunahme wirklich?

In den letzten Jahren hat sich die Situation im Landkreis Stade drastisch verschärft. Stieg die Anzahl der erlegten Nutrias von nur 2 vor zehn Jahren auf 635 im letzten Jahr, zeigen die Jäger im Landkreis Harburg eine noch beunruhigendere Entwicklung: Ganze 1.662 erlegte Tiere wurden im Jahr 2023/24 gezählt! Diese Zahlen vermuten lässt, dass die Nager hierzulande immer mehr das Sagen haben.

Die geheimen Bauten der Nager

Was macht die Nutrias so gefährlich? Sie graben ihre Gänge oft unter Wasser und machen es fast unmöglich, ihre Höhlen zu finden. „Diese luftdichten Höhlen sind versteckt und können unbemerkt die Deiche erodieren“, erklärt Wilhelm Ulferts, der Oberdeichrichter. Wenn die Nutrias sich durch die Deiche buddeln, entstehen Schwachstellen, die während Sturmfluten eine Katastrophe auslösen können.

Doch wie geht die Bekämpfung dieser Plage effektiv vonstatten? Durch den Einsatz von modernen Lebendfallen, die speziell für diese Nachtaktivsten ausgelegt sind. Die Fangmethoden sind ausgeklügelt: köstliche Apfelstücke oder sogar Gummibärchen als Köder! Doch Geduld ist gefragt, manchmal kann es Wochen dauern, bis die ersten Nager angenommen haben.

Beide Landkreise haben die Notwendigkeit der Nutria-Bejagung erkannt: Harburg investiert jährlich stolze 20.000 Euro in die Fallentechnologie, während auch Stade im Schulterschluss die Jägerschaft unterstützt. Allerdings gibt es hier einige Hürden: Bei Hochwasser müssen Fallen sogar abgebaut werden, da die empfindlichen Melder darauf reagieren.

Die Dringlichkeit, diese Nager zu kontrollieren, zeigt sich auch in der politischen Landschaft. Trotz ursprünglicher Pläne zur Einschränkung der Jagdzeit wurde der Elterntierschutz im Jagdgesetz 2018 aufgehoben, um den Kampf gegen die Nutrias zu intensivieren. Die Jäger, die als erste Linie des Küstenschutzes agieren, benötigen alle Unterstützung, um die Nager zu besiegen – bevor das Wasser die Deiche durchbricht! (jd/bim)

NAG Redaktion

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