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Die Korvette „Köln“ der neuen deutschen Korvetten-Generation wird voraussichtlich erst 2026 in Dienst gestellt, was eine erhebliche Verzögerung gegenüber dem ursprünglich geplanten Termin in diesem Jahr darstellt, berichtete Merkur. Aktuell befindet sich das Schiff im Dock von Blohm+Voss in Hamburg und kämpft mit ungelösten IT-Problemen, besonders im Bereich der Waffensysteme und Sensorik. Diese Schwierigkeiten sind nicht die einzigen Herausforderungen, mit denen die Marine konfrontiert ist; die hohe Anzahl an Anforderungen führt ebenfalls zu Verzögerungen. Weiterhin sind Mängel bei der Luftaustauschrate festgestellt worden, die nachgebessert werden müssen.
Die „Köln“ ist Teil einer Neubauprogramm von insgesamt fünf Korvetten der Klasse 130, zu denen auch die Schiffe „Emden“, „Karlsruhe“, „Augsburg“ und „Lübeck“ gehören. Diese neuen Korvetten sollten ursprünglich ab Anfang der 2020er Jahre in Dienst gestellt werden, was bereits 2022 eingeplant war. Die Verzögerungen wurden durch den Ukraine-Krieg sowie Unterbrechungen in den Lieferketten zusätzlich verschärft. Des Weiteren führte ein Unfall beim Verlegen der „Köln“ von Hamburg nach Rostock, bei dem das Schiff mit einem Schwimmdock kollidierte, zu weiteren Verzögerungen, da Reparaturen an den beschädigten Trinkwassertanks mindestens zwei Monate in Anspruch nehmen werden.
Ausbildung trotz Erprobungsphase
Obwohl sich die Korvette „Köln“ noch in der Erprobungsphase befindet, hat die Marine beschlossen, das Schiff bereits zu Ausbildungszwecken zu nutzen, wie Tag24 berichtete. Die Korvette mit der Kennung F 265 wurde im April 2022 getauft. Ab November wird das Schiff für acht Monate in Hohe Düne stationiert, um der Besatzung die Möglichkeit zum Üben zu geben. Eine Vereinbarung mit der Industrie erlaubt es, die Ausbildung trotz der anhaltenden Erprobung des Schiffes fortzuführen.
Die Übergabe der „Köln“ an die Bundeswehr war ursprünglich für Oktober 2022 vorgesehen. Verzögerungen fielen aufgrund von notwendigen Ergänzungen an den IT-Systemen und Erkenntnissen im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine an. Die neuen Korvetten, die unter Federführung der Bremer Werftengruppe NVL auf mehreren norddeutschen Werften gefertigt werden, sind 89 Meter lang und im Vergleich zu Fregatten kleiner und weniger schwer bewaffnet, was sie schneller und wendiger macht.