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Rentenwarnung im Herzogtum: Über 56.000 Betroffene bis 2035!

NGG Hamburg-Elmshorn äußert Bedenken zur Rentensituation im Herzogtum Lauenburg. Aktuell leben im Kreis Herzogtum Lauenburg etwa 44.700 Menschen im Rentenalter. Prognosen deuten darauf hin, dass die Zahl der Rentner in fünf Jahren auf etwa 47.400 steigen und bis 2035 auf rund 56.000 anwachsen wird. Dies entspricht einem Anstieg von 25 Prozent der „Generation Ü67“ bis 2035. Eine entsprechende „Ruhestands-Prognose“ wurde vom Pestel-Institut im Auftrag der NGG erstellt.

Die NGG warnt vor zu niedrigen Renten und fordert Maßnahmen zur Verhinderung von Altersarmut. Ein wesentlicher Termin steht bevor: die Bundestagswahl am 23. Februar, bei der die Wähler über die Rentenhöhe entscheiden können. Die NGG fordert von den Bundestagskandidaten klare Positionen zur Rentenhöhe sowie zum Renteneintrittsalter. Das Rentenniveau soll nicht unter 48 Prozent fallen; das Ziel ist eine Erhöhung auf 50 Prozent oder mehr. Es wird eine Diskussion über das Renteneintrittsalter geführt, und die NGG verlangt, dass Menschen ohne Abschläge in Rente gehen können.

Politische Diskussion und Rentenreform

Kritik wird an Parteien geübt, die das Renteneintrittsalter erhöhen möchten, da viele Arbeitnehmer bereits vor 67 Jahren am Ende ihrer beruflichen Laufbahn stehen. Die NGG fordert einen „Rententopf für alle“ und eine einheitliche Rentenkasse für alle Berufe. Des Weiteren wird eine Aktienrente abgelehnt; die gesetzliche Rente soll nicht an der Börse gehandelt werden. Es wird auch Kritik an Vorschlägen für staatliche Aktien-Depots für Kinder geübt, die als schleichender Ausstieg aus der gesetzlichen Rentenversicherung wahrgenommen werden.

Ein zentraler Faktor für eine auskömmliche Rente ist ein guter Lohn. Aktuell zahlen rund 14.200 Jobs im Herzogtum Lauenburg weniger als 15 Euro pro Stunde. Die NGG fordert mehr tariflich bezahlte Jobs sowie ein Bundestariftreuegesetz für öffentliche Aufträge.

In einem größeren Rahmen wird das Rentensystem durch steigende Rentnerzahlen und die längere Lebenserwartung unter Druck gesetzt, wie Tagesschau berichtet. So verteilen sich auf 100 Beitragszahler bereits 57 Rentner, eine Zahl, die bis 2030 auf 67 und bis 2050 auf 77 Rentner ansteigen wird. Der Beitragssatz könnte bis 2035 auf 22,3 Prozent steigen. Die staatlichen Zuschüsse zur Rentenkasse werden für 2025 auf etwa 121 Milliarden Euro geschätzt, was rund 25 Prozent des Bundeshaushalts ausmacht.

Die Parteien diskutieren derzeit weiterhin über Rentenreformen und deren Auswirkungen auf die Altersvorsorge. Hinsichtlich der Positionen gibt es unterschiedliche Ansätze: Die SPD und Grünen setzen sich für ein Rentenniveau von mindestens 48 Prozent ein, während die FDP die Einführung eines Altersvorsorgedepots plant. In der Zwischenzeit bleibt der politische Druck auf die Parteien, auskömmliche Rentenlösungen zu finden.