
Ein Wechsel an der Spitze des Norddeutschen Rundfunks (NDR) steht bevor: Die Wahl der neuen Intendantin findet am 4. April 2025 um 11:45 Uhr statt. Sandra Harzer-Kux ist die einzige Kandidatin für den Posten und soll den aktuellen Intendanten Joachim Knuth ab dem 1. September 2025 nachfolgen. Knuth, der seit Januar 2020 im Amt ist, hat seinen Vertrag, der regulär bis Mitte Januar 2026 läuft, vorzeitig zum 1. September angeboten.
Die Entscheidung über die Wahl wird vom Rundfunkrat des NDR getroffen, der voraussichtlich am selben Tag über Harzer-Kux abstimmt. Uta-Maria Kuder, die stellvertretende Vorsitzende des Verwaltungsrates, hat sich positiv über die Kandidatin geäußert. Für die Nominierung benötigt der Verwaltungsrat eine Zwei-Drittel-Mehrheit. Harzer-Kux trägt die Verantwortung, innerhalb des NDR und im ARD-Verbund Vertrauen zu gewinnen, wobei der NDR rund 5.000 feste und freischaffende Mitarbeiter beschäftigt.
Hintergrund und Qualifikationen von Sandra Harzer-Kux
Sandra Harzer-Kux wurde 1972 in Neckarsulm geboren und hat Rechtswissenschaften mit dem Schwerpunkt Medien- und Rundfunkrecht an der Universität Hamburg studiert. Ihre berufliche Laufbahn begann sie 1996 als Producerin für arte und ZDF und war später als selbstständige Produzentin tätig. 2007 trat sie bei Bertelsmann ein, wo sie zunächst die Audio- und Bewegtbildabteilung bei Gruner+Jahr leitete und später die Verantwortung für digitale Medien und Video übernahm. Seit 2016 ist sie in der Geschäftsführung von TERRITORY, einer Bertelsmann-Tochter, und hat dort 2020 das Amt der Sprecherin der Geschäftsführung übernommen. Zudem war sie Mitglied des Executive Boards von Gruner+Jahr von 2021 bis 2022 und ist seit 2022 Teil der Geschäftsleitung von Bertelsmann Marketing Services. Weiterbildungen zu Strategie und Transformation an der Harvard Business School und Stanford University runden ihr Profil ab. Sie lebt in Hamburg, ist verheiratet und hat zwei Töchter.
Im Jahr 2023 lagen die Einnahmen des NDR aus dem Rundfunkbeitrag bei etwa 1,1 Milliarden Euro, wobei die zukünftige Entwicklung des Rundfunkbeitrags aufgrund einer ausstehenden Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts ungewiss ist. Der neue Senderchef wird außerdem Kontakt zu mehreren Landesregierungen im Norden halten müssen. In den letzten Jahren erhielt der NDR Kritiken bezüglich seiner Unternehmenskultur und Führungskräfte, weshalb ein externes Kaleidoskop zur Stimmung im NDR erstellt wurde, um Verbesserungen vorzunehmen.
Für weitere Informationen zu diesem Thema können die Berichte von Radio Hochstift und NDR aufgerufen werden.