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Bei der Bundestagswahl 2025 in Hessen erreichte die AfD ein Wahlergebnis von 17,8 Prozent, was einem Zuwachs von neun Prozentpunkten im Vergleich zur Wahl 2021 entspricht. Damit liegt die Hessen-AfD jedoch unter dem bundesweiten Durchschnitt von 20,8 Prozent. Wie fr.de berichtete, hat die Partei ihr Ergebnis gegenüber der Bundestagswahl 2021 verdoppelt und nimmt in 21 von 421 hessischen Gemeinden die stärkste Position ein.
Der Spitzenkandidat der AfD, Jan Nolte, erzielte in seinem Wahlkreis Waldeck den dritten Platz hinter der CDU und der SPD, bekam jedoch 21,4 Prozent der Stimmen, was einem Zuwachs von 12 Prozent seit der letzten Wahl entspricht. In zehn der 22 Wahlkreise erreichte die AfD den zweiten Platz beim Zweitstimmenanteil, besonders stark sind ihre Ergebnisse in ländlichen Regionen.
AfD-Hochburgen und Wählerschaft
Die Hochburgen der AfD in Hessen befinden sich überwiegend in ländlichen Gebieten, auch wenn die stärksten Ergebnisse in den östlichen Teilen des Bundeslandes erzielt werden. Besonders hohe Zweitstimmenanteile wurden in den Gemeinden Cornberg, Steffenberg, Brachttal und Hirzenhain verzeichnet, wo die AfD Anteile von bis zu 35,5 Prozent bekam. Laut hessenschau.de liegt der höchste Zweitstimmenanteil im Wahlkreis Main-Kinzig – Wetterau II – in Schotten mit 24,8 Prozent.
Die Wählerschaft der AfD in Hessen zeichnet sich durch weibliche und männliche Arbeiter und eine stärkere Anfälligkeit für finanzielle Probleme aus. 39 Prozent der AfD-Wähler gelten als finanziell schwächer gestellt, während der Männeranteil bei den Wählern mit 24 Prozent höher ist als der der Frauen (18 Prozent). Die größte Sorge der AfD-Wähler vor der Wahl war das Gefühl, es gäbe „zu viel Fremde“ im Land. Insbesondere in städtischen Regionen wie Darmstadt, Marburg und Frankfurt erzielte die AfD jedoch nur etwa 10 Prozent der Zweitstimmen.
Die Entwicklungen bei der Bundestagswahl 2025 zeigen ein deutliches Erstarken der AfD in Hessen, was zu einer Diskussion über das Vertrauen der Wähler in die demokratischen Parteien geführt hat, da viele ehemalige SPD-Wähler zur AfD abgewandert sind. SPD-Spitzenkandidat Sören Bartol äußerte dazu Bedenken über diesen Verlust, während gleichzeitig die Linke die demokratischen Parteien mitverantwortlich für das Erstarken der AfD sieht. CDU-Fraktionschefin Ines Claus betont die Notwendigkeit, die Alltagsprobleme der Menschen in den Mittelpunkt zu stellen.
Insgesamt verdeutlichen die Wahlergebnisse die wachsende Bedeutung der AfD, insbesondere in ländlichen Gegenden Hessens, wo sie in mehreren Gemeinden die stärkste Kraft darstellt.