Fulda

Neuer Wohnkomplex in Schlüchtern: So senken wir die Baukosten!

Schlüchtern – Die FDP-Politiker Jörg-Uwe Hahn und Sebastian Papke besuchten den Architekten Carsten Kulbe sowie dessen Tochter Katharina Jürgensen in Schlüchtern, um sich über das Wohnprojekt „Elmland 1“ zu informieren. Der Wohnkomplex hat eine hohe Nachfrage, sodass bereits zwei Drittel der Wohnungen vor der Fertigstellung verkauft werden konnten. Kulbe, der auch Bauherr des Projektes ist, betont die Bedeutung einer überlegten Planung, um Kosten zu sparen. Der Einsatz von vorgefertigten Bauelementen und durchdachten Detaillösungen soll die Wohnungen bezahlbar machen.

Während des Besuchs äußerte Papke, dass die Wohnpreise in Frankfurt deutlich gestiegen seien und es dringend Lösungen zur Senkung der Baukosten benötige. Hahn forderte zudem mehr Wohnraum in Frankfurt sowie den Abbau bürokratischer Hürden für Bauprojekte. Kulbe informierte die Politiker, dass der Bau des Wohnkomplexes Mitte 2021, trotz der während der Pandemie auftretenden Material- und Personalmangel, begonnen wurde. Durch frühzeitige vertragliche Vereinbarungen mit Partnern konnten die Preise stabil gehalten werden. Die frühzeitige Lieferung von Baumaterial auf das Grundstück war entscheidend für den planmäßigen Baubeginn.

Kostensenkungen durch durchdachte Planung

Der Architekt hob hervor, dass die Herstellungskosten durch vorausschauende Vertragsgestaltungen und zuverlässige Handwerkspartner im Rahmen gehalten werden konnten. Der Wohnkomplex ist so gestaltet, dass wiederholende Elemente wie Haustüren, Balkonanlagen und Fenstertypen die Kosten senken. Kulbe entschied sich für nur zwei Grundformate der Fensterelemente und verzichtete auf Gauben sowie verwinkelte Dächer, um die Baukosten weiter zu reduzieren. Des Weiteren erleichtert die klare Aufteilung der Gebäude die Möblierung der Wohnungen. Kulbe stellte klar, dass die verwendeten Materialien nicht billig sind, sondern dass überlegt und rational gebaut wurde. Er bezeichnete „Elmland 1“ als Beispiel für Kostenersparnis durch überlegte Handlungen.

In einem anderen Kontext berichtete das Institut der deutschen Wirtschaft über allgemeine Trends im Wohnungsbau. In Anbetracht der gestiegenen Zinsen und Baupreise wies das IW auf mögliche Insolvenzen bei Projektentwicklern und in der Bauwirtschaft hin, die die Kapazitäten dauerhaft reduzieren könnten. Eine Analyse von 210.000 Kauf- und 365.000 Mietangeboten von Neubauwohnungen zwischen Januar 2018 und Juli 2023 zeigte, dass kostensenkende Maßnahmen in der Ausstattung Preisabschläge von bis zu 15 % bei Kaufinseraten bewirken könnten. Zudem sorgt der Verzicht auf Tiefgaragen und Keller für weitere Preisersparnisse.

Der Wohnungsbau in Deutschland stößt seit längerem auf Herausforderungen, und Prognosen zeigen einen Rückgang bei den jährlichen Fertigstellungen bis 2025. Bauministerin Klara Geywitz äußert dennoch eine optimistische Einschätzung hinsichtlich des Wohnungsmarktes für Ende 2024 und Anfang 2025.