Gießen

Plakatausstellung in Gießen: DDR-Erinnerungen live erleben!

In Gießen eröffnet eine fesselnde Ausstellung über die „Aufarbeitung der DDR in der Erinnerungskultur“, die bis zum 11. Oktober die anhaltenden Ost-West-Spaltungen Deutschlands mit spektakulären Fotos und provokanten Themen beleuchtet und zur Diskussion anregt!

Erinnerungen an die DDR: Ein Blick auf die geteilte Vergangenheit! In Gießen, an einem Ort der Begegnung, entfaltet sich eine fesselnde Plakatausstellung, die uns mit auf eine Reise in die Geschichte Deutschlands nimmt. Hier wird nicht nur Geschichte erzählt – hier wird Geschichte gefühlt!

In der Volksbank Mittelhessen, direkt in der Goethestraße, öffnete am Montagabend eine Ausstellung, die tief in die Schatten und Lichter der DDR eintaucht. Unter dem Motto „Aufarbeitung der DDR in der Erinnerungskultur“ werden auf beeindruckenden 20 Schautafeln zahlreiche Fotos und prägnante Texte präsentiert, die die emotionalen Wunden des ehemaligen Ostdeutschlands aufgreifen und die andauernden Spannungen zwischen Ost und West deutlich machen.

Ein Aufeinandertreffen der Perspektiven

Fast 35 Jahre nach dem Fall der Mauer ist das Echo von damals unüberhörbar! Ein Ergebnis der letzten Europawahlen zeigt, wie sehr sich die Meinungen zwischen Ost- und Westdeutschen unterscheiden – die AfD-Ergebnisse zeichnen fast den Verlauf der ehemaligen Grenze nach. Dieses Bild spiegelt eine anhaltende gespaltene Gesellschaft wider, die auch in der Ausstellung thematisiert wird.

Ein echter Aufreger ist die sogenannte „Töpfchen-Debatte”, die von Kriminologen Christian Pfeiffer angestoßen wurde. Bereits 1998 sorgte seine Behauptung für Wirbel: In den ostdeutschen Kindergärten sei es den Kindern an Freiraum gefehlt. Diese These traf mitten ins Herz der ostdeutschen Identität und führte zu einem Sturm der Entrüstung. Die hitzigen Diskussionen um die Rolle der Erziehung in der DDR stehen symbolisch für die tiefverwurzelten Konflikte, die bis heute fortbestehen.

Die Ausstellung beleuchtet auch die dunklen Kapitel der Geschichte: Von den Verbrechen der Stasi bis hin zu den oft schmerzhaften Nationalvergleichen zwischen der DDR und dem Dritten Reich. Historische Aufarbeitung ist ein zentrales Thema, das viele alte Wunden aufreißt und mehr Fragen aufwirft, als es Antworten bietet. Und das alles wird unmissverständlich aufbereitet; kein Thema wird ausgelassen – sei es die Wiedervereinigung, die kaum einen Teil der Gesellschaft unberührt ließ, oder die Entwicklung ostdeutscher Produkte, die erst nach der Wende in einem regionalen Stolz ein Comeback erlebten.

Ein Dialog über Erinnerungen

„Wir wollen nicht nur zurückblicken, sondern auch den Dialog anregen“, erklärte Dr. Lars Witttek, der Vorstand der Volksbank, bei der Eröffnung. Es ist ein Aufruf zur Auseinandersetzung und zu Gesprächen über das, was war und was sein kann. Nicola Roether von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur betonte, wie wichtig diese Ausstellung für das Verständnis der deutschen Geschichte ist: „Es gibt viele Themen, dieser hier ist besonders präsent und spricht uns alle an.“

Die Ausstellung, von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur konzipiert, nimmt die Besucher mit auf eine Entdeckungsreise durch die Erlebnisse und Erinnerungen der ehemaligen DDR-Bewohner. Sie ist bis zum 11. Oktober 2024 im Foyer der Volksbank Mittelhessen (Goethestraße 7) während der Öffnungszeiten (9 bis 18 Uhr, freitags bis 16 Uhr) zu besichtigen. Ein Muss für alle, die die geteilte deutsche Geschichte hautnah erleben wollen!

NAG Redaktion

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