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Im Kreis Hersfeld-Rotenburg kam es zu Beginn des Jahres 2024 zu Hochwasser, welches besonders in Ludwigsau-Mecklar sichtbar wurde. Berichte belegen, dass 2024 als ein nasses und warmes Jahr in Erinnerung bleiben wird; bereits im vorhergehenden Jahr 2023 war eine ähnliche Wetterlage festzustellen.
Die Durchschnittstemperatur von 2024 betrug 10,8 Grad Celsius, was signifikant über dem langjährigen Mittel von 9,4 Grad seit 1990 liegt. Zum Vergleich: 2023 hatte eine Durchschnittstemperatur von 10,7 Grad und 2022 von 10,9 Grad. Besonders auffällig war der Februar 2024, der mit einer Monatsmitteltemperatur von 6,8 Grad der wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen der AGLW war; das langjährige Mittel liegt hier bei 2,2 Grad.
Witterungsauswirkungen auf die Landwirtschaft
Der Vegetationsbeginn trat in 2024 bereits am 1. März ein, normalerweise ist dieser erst ab dem 20. März zu verzeichnen. Der durchschnittliche Niederschlag im Landkreis seit 1990 liegt bei 719 Litern pro Quadratmeter. Die Niederschlagsdaten zeigen, dass 2020 620 Liter, 2021 707 Liter, 2022 630 Liter, 2023 816 Liter und 2024 sogar 833 Liter registriert wurden. Diese hohen Niederschläge führten zu einer Nährstoffauswaschung und erschwerten die Frühjahresaussaat.
Die Arbeitsgemeinschaft Land- und Wasserwirtschaft (AGLW), die 1990 gegründet wurde, zielt darauf ab, die Trinkwasserqualität in den 16 von 20 Kommunen zu verbessern. Wetterdaten werden zur Beratung der Landwirte ausgewertet. Abgesehen von den Hochwässern hatten die Landwirte auch mit anderen Herausforderungen zu kämpfen, wie etwa Schwierigkeiten bei der Unkrautbekämpfung aufgrund hoher Bodenfeuchtigkeit sowie einem Sauerstoffmangel im Boden, der die Wurzelentwicklung der Pflanzen beeinträchtigte.
Zusätzlich führte die hohe Wassersättigung zu erheblichen Ertragseinbußen, insbesondere bei Mais. Auch der Mangel an Sonnenstunden stellte eine Beeinträchtigung für die Photosynthese und die Qualität des Weizens dar. Die höchste Temperatur in 2024 wurde am 13. August mit 35,6 Grad Celsius gemessen, während die tiefste Temperatur am 21. Januar bei -12,2 Grad lag.
Die Wetterextreme dieser Jahre haben die Landwirte vor immense Herausforderungen gestellt. Wie klima-warnsignale.uni-hamburg.de berichtet, verändern sich die Klimawerte in Bezug auf Temperaturen und Niederschläge. Dies führt zu jahreszeitlichen Verschiebungen und einer zunehmenden Klimavariabilität, die Risiken und Chancen für die Landwirtschaft regional unterschiedlich beeinflussen.
Die Veränderungen in der Häufigkeit, Dauer und Stärke von Klimaextremen, wie Hitze- und Trockenperioden sowie Starkniederschlägen und Hochwasserereignissen, haben lokale Auswirkungen, die gravierend sein können. Anpassungsmöglichkeiten in der Landwirtschaft sind vielfältig und hängen maßgeblich von den spezifischen Rahmenbedingungen in den betroffenen Regionen ab.
Den Landwirten stehen verschiedene autonome Managementmaßnahmen zur Verfügung, wie etwa die Anpassung in der Bodenbearbeitung, Düngung und Sortenwahl. Geplante Maßnahmen zur Anpassung beinhalten unter anderem Pflanzenzüchtung, den Ausbau der Infrastruktur und gezielte landwirtschaftliche Beratung.
Insgesamt zeigen die Entwicklungen 2024 und die damit verbundenen Herausforderungen, dass die landwirtschaftlichen Erträge und die Qualität der Produkte stark von den klimatischen Bedingungen abhängen. Für die Zukunft ist eine kontinuierliche Beobachtung und Anpassung in der Landwirtschaft notwendig, um den wachsenden Herausforderungen durch den Klimawandel besser begegnen zu können.