
Im Kirchenkreis Hersfeld-Rotenburg werden in diesem Jahr 477 Jugendliche konfirmiert. Die Konfirmation, ein wichtiges Bekenntnis zum christlichen Glauben, findet meist im Alter von 13 oder 14 Jahren statt. Durch dieses Ritual bekräftigen die Jugendlichen ihre Taufe und ihre Zugehörigkeit zur evangelischen Kirche.
Die Konfirmationen in der Region erfolgen rund um Ostern und im Mai und werden in 59 Gemeinden des Kirchenkreises durchgeführt. Die Zahl der Konfirmanden hat sich in den letzten zehn Jahren zunächst erhöht, wobei die höchsten Werte in den Pandemiejahren 2020 mit 544 und 2021 mit 559 zu verzeichnen waren. Im Vergleich dazu gab es 2015 lediglich 298 Konfirmanden, jedoch zeigt die Zahl von 477 im Jahr 2024 eine Stabilität auf.
Bedeutung der Konfirmation
Pfarrer Michael Zehender aus Neuenstein hebt die Bedeutung des Segens im Konfirmationsgottesdienst hervor. Jeder Konfirmand hat die Möglichkeit, einen persönlichen Konfirmationsspruch aus der Bibel auszuwählen. Auch wenn religiöse Fragen oft als uncool angesehen werden, besteht ein tiefes Interesse an diesen Themen unter den Jugendlichen.
Die Praxis der Konfirmation wurde im Jahr 1539 in Ziegenhain eingeführt, und eine Tafel an der Schlosskirche Ziegenhain erinnert an die Ursprünge dieses Brauchtums. Im Kirchenkreis sind die beliebtesten Konfirmationssprüche: Psalm 91,11: „Denn er hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten“, 1. Samuel 17, 7b: „Der Herr sieht nicht auf das, worauf ein Mensch sieht…“, „Der Herr ist mein Hirte“, Josua 1,9: „Sei mutig und stark! Hab keine Angst und verzweifle nicht“ sowie Römer 12: „Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem“.
Konfirmandenunterricht
Der Konfirmandenunterricht lädt die Jugendlichen ein, sich mit den Inhalten des christlichen Glaubens vertraut zu machen. Ziel ist es, sie im Glauben an Jesus Christus zu bestärken und ihre persönliche Zustimmung zu einem Leben im Vertrauen auf Gott zu fördern. Der Unterricht umfasst die Einführung ins Gemeindeleben, die Begleitung in der religiösen Sozialisation sowie die Vermittlung der Grundlagen des evangelischen Christseins. Er ist ein Angebot der Kirchengemeinde an die Eltern, das Taufversprechen einzulösen.
Eine Zusammenarbeit mit den Eltern ist von großer Bedeutung, da der Gottesdienstbesuch, die Teilnahme an der Elternarbeit und die Unterstützung zuhause wertvolle Bestandteile des Konfirmandenunterrichts sind. Zu häufigen Fragen gehört, dass nicht getaufte Kinder nicht konfirmiert werden können, jedoch am Unterricht teilnehmen dürfen. In der Regel sind die Konfirmanden 13 oder 14 Jahre alt und besuchen das 7. Schuljahr. Für die Anmeldung zum Konfirmandenunterricht werden die Eltern oder Konfirmanden zu einem Informations- oder Anmeldeabend eingeladen. Die Dauer des Konfirmandenunterrichts beträgt in der Regel 14 bis 20 Monate und umfasst etwa 80 Unterrichtsstunden bis zur Konfirmation. Unterrichtsformen beinhalten wöchentliche Treffen am Dienstagnachmittag, Konfirmandenfreizeiten, Projekttage und den jährlichen „Kreiskonfirmandentag“ mit dem „Konfi-Cup“.