Hersfeld-Rotenburg

Wachstum im Wohnungsbau: Bebra setzt auf neue Arbeitsplätze und Innovation!

Isi Home, ein Projektentwickler aus Bebra, plant die Schaffung von bis zu 60 neuen Arbeitsplätzen bis Ende 2026, wobei die Hälfte dieser Stellen in Bebra angesiedelt sein soll. Geschäftsführer Heiko Schaar äußert sich zu den Herausforderungen der Wohnungsbaubranche, die von veränderten Förderbedingungen und steigenden Zinsen geprägt ist. In den letzten drei Jahren kam es zu einem Rückgang am Markt, was zur Überprüfung des Geschäftsmodells und der Abläufe führte. Im vergangenen Jahr wurden hingegen so viele Wohnungen verkauft wie nie zuvor, was auf eine bessere Kontrolle der Baukosten zurückzuführen ist, wie auf [HNA](https://www.hna.de/lokales/rotenburg-bebra/bebra-ort46578/projektentwickler-ueber-krisen-und-chancen-der-wohnungsbaubranche-es-hilft-nur-bauen-bauen-bauen-93612809.html) berichtet wird.

Die Baukosten sind in den letzten Jahren um 10 bis 15 Prozent gestiegen, was auf die höheren Anforderungen an Technik, Nachhaltigkeit und Wärmeschutz zurückzuführen ist. Der Zinsanstieg, insbesondere in Folge des Ukraine-Kriegs, führte zu einer schnellen Anpassung der Verkaufs- und Mietpreise. Schaar kritisiert das öffentliche Vergabeverfahren, das zwar gerecht, aber für Steuerzahler teuer sei, und fordert einen Paradigmenwechsel in der Vergabestruktur, um Kosten zu senken. Das Wachstum des Wohnungsmarktes bleibt hinter dem Bevölkerungswachstum zurück, was zu einem Mangel an Wohnraum führt. In Bebra, trotz des Bedeutungsverlustes des Bahnhofs, bestehen Vorteile wie ein gutes Nahverkehrsnetz.

Aktuelle Lage im Wohnungsbau

Im Zusammenhang mit der Situation im Wohnungsbau gibt es keine Trendwende; laut einer Umfrage klagt jedes zweite Unternehmen über zu wenige Aufträge. Im Dezember 2024 meldeten 53,6% der Unternehmen einen Mangel an Aufträgen. Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo-Umfragen, betont, dass die strukturellen Probleme im Wohnungsbau weiterhin bestehen. Das Geschäftsklima hat sich zwar leicht verbessert, bleibt jedoch im negativen Bereich. Der Anteil an Auftragsstornierungen liegt bei 10%, so [Tagesschau](https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/baupreise-auftragsmangel-neubauten-sozialer-wohnungsbau-bauauftraege-100.html).

Um den sozialen Wohnungsbau gezielt zu unterstützen, fordert das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) ein Sofortprogramm, das einen rechtlichen Rahmen für eine beschleunigte Umsetzung auf Bundesebene schaffen soll. Dennoch zeigt sich, dass bisherige politische Maßnahmen erste Erfolge bringen, aber nicht ausreichen, um die Wohnungsbaukrise umfassend zu bewältigen. Das Volumen im Wohnungsneubau wird voraussichtlich 2026 um 25% unter dem Niveau von 2021 liegen, während die Baupreise für neue Wohnungen weiter steigen. Im November 2024 stiegen die Baupreise um 3,1% im Vergleich zum Vorjahresmonat, was teilweise auf Rohstoff- und Energieverteuerungen infolge des Ukraine-Konflikts zurückzuführen ist.