
Hessen hat ein neues Sicherheitsprogramm ins Leben gerufen, um Kommunen und Veranstaltende in Zeiten steigender Sicherheitsanforderungen zu unterstützen. Die Landesregierung stellt dafür eine Million Euro bereit, um die Durchführung von Veranstaltungen zu fördern, die in der Vergangenheit häufig abgesagt wurden. Hintergrund sind steigende Sicherheitskosten, die dazu führen, dass viele Feste und Märkte, wie Dorffeste, Karnevalsumzüge und Weihnachtsmärkte, nicht mehr stattfinden können.
Das Straßenfest „Kinzigtal total“ im Main-Kinzig-Kreis wurde aufgrund der hohen Sicherheitskosten für die 80 Kilometer lange Strecke abgesagt. Auch der autofreie Sonntag „Fahr zur Aar“ im Rheingau-Taunus-Kreis kann nicht stattfinden, da für die Sicherheit aller Zufahrtsstraßen gesorgt werden müsste. Zudem wurde das beliebte Kirschblütenfest in Marburg gestrichen, da die gestiegenen Sicherheitsauflagen und Zusatzkosten nicht tragbar sind.
Engagement der Landesregierung
Hessens Innenminister Roman Poseck (CDU) hebt die Bedeutung von Veranstaltungen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt hervor und betont, dass die sichere Durchführung solcher Events von großer Wichtigkeit sei. Er kündigt an, dass man bestrebt sei, die Sicherheitsinteressen mit der Organisation von Veranstaltungen in Einklang zu bringen. Dabei wird darauf hingewiesen, dass absolute Sicherheit nicht gewährleistet werden kann, jedoch ein hohes Maß an Sicherheit angestrebt wird.
Ab dem 1. Mai 2025 können hessische Kommunen Anträge auf Unterstützung aus dem neuen Sofortprogramm stellen, sofern sie bereit sind, bei der Planung von Sicherheitskonzepten zusammenzuarbeiten. Darüber hinaus bieten Polizeipräsidien Informationsveranstaltungen für Kommunen und Veranstalter an, um sicherheitsrelevante Aspekte zu thematisieren.
In diesem Zusammenhang wird auch die Bedeutung von Sicherheitskonzepten bei Großveranstaltungen hervorgehoben. Laut [fr.de](https://www.fr.de/rhein-main/landespolitik/sicherheitsprogramm-fuer-veranstaltungen-in-hessen-93666715.html) ziehen Großveranstaltungen viele Besucher an, was sowohl Chancen als auch Risiken mit sich bringt. Hohe Besucherzahlen schaffen Raum für Straftaten wie Taschen- und Trickdiebstahl, zudem können gewalttätige Übergriffe in Menschenansammlungen vorkommen.
Die Initiative zielt nicht nur darauf ab, Veranstaltungen wieder zu ermöglichen, sondern auch den Schutz des öffentlichen Raums zu verbessern. Wie auf [sicherheitsportal.hessen.de](https://sicherheitsportal.hessen.de/gemeinsam-sicher-in-hessen/gemeinsam-sicher-bei-veranstaltungen) berichtet wird, gibt es derzeit ein Sonderförderprogramm für „Sperrelemente“, das darauf abzielt, Sicherheitsmaßnahmen im öffentlichen Raum zu verstärken. Aufgrund dieser Initiativen verzeichnen die Polizeibehörden verstärkte Nachfragen zu Sicherheitsberatungen.