
Im Jahr 2026 jährt sich die Einführung der Reformation in Hessen sowie die Homberger Synode zum 500. Mal. Zu diesem Anlass sind zahlreiche Veranstaltungen in Homberg und der nordhessischen Region geplant, wie nh24.de berichtete.
Das Programm umfasst eine Vielzahl von Aktivitäten, darunter Vorträge, Konferenzen, Ausstellungen, Theateraufführungen, Konzerte und Installationen. Zusätzlich werden Projekte von Schülerinnen und Schülern das Jubiläumsprogramm bereichern. Eine Informationsveranstaltung zur Vorstellung der bisherigen Planungen findet am 30. Januar 2025 um 18:30 Uhr in der Stadthalle Homberg statt. Teilnehmende haben die Möglichkeit, eigene Ideen für das Jubiläumsprogramm einzubringen. Bei dieser Veranstaltung wird auch die Gestaltungslinie des Jubiläumsjahres, einschließlich Logo, Slogan und Corporate Design, vorgestellt. Eine Anmeldung zur Veranstaltung ist bis zum 27. Januar 2025 erforderlich, entweder über den Anmeldelink oder beim Dekanat Fritzlar-Homberg.
Geschichtliche Hintergründe der Homberger Synode
Die Homberger Synode selbst fand vom 21. bis 23. Oktober 1526 statt und markiert den Beginn einer grundlegenden Neuordnung der Verhältnisse in Kirche und Staat, wie forum-schwalm-eder.de festhielt. Die Synode hatte langfristige Folgen für das gesellschaftliche und kirchliche Leben und war Voraussetzung für die Entscheidung des Reichstags von Speyer, die den Herrschern Freiraum für die Reformation gewährte. Der hessische Landgraf Philipp wollte die Reformation jedoch nicht ohne Anhörung der Landstände und Geistlichkeit einführen.
Die Synode war ein einzigartiges Veranstaltungsformat, das weder vorher noch nachher stattfand. Eingeladen wurden Stände, Ritterschaft, Äbte, Mitglieder klösterlicher Konvente sowie alle Pfarrer. Die Stadtkirche St. Marien in Homberg bot ausreichend Platz und war verkehrsgünstig gelegen. Der Landgraf war während der gesamten Versammlung anwesend. Am ersten Tag eröffnete Kanzler Johannes Feige die Sitzung, und der Theologe Franz Lambert von Avignon verlas 158 Thesen („Paradoxa“) zur Neuordnung der Kirche. Die deutschen Übersetzungen dieser Thesen wurden von Hofprediger Adam Krafft vorgetragen und an der Kirchentür ausgehängt.
Am zweiten Tag hielt Nikolaus Ferber von Herborn eine Gegenrede und anficht das Recht des Landgrafen, über kirchliche Angelegenheiten zu entscheiden. Ferber präsentierte eigene Gegenthesen (Assertiones), die er ebenfalls in diesem Jahr drucken ließ. Am dritten Tag gab es eine kurze Auseinandersetzung zwischen Johannes Sperber und Franz Lambert, die jedoch ohne Folgen blieb. Die Versammlung entschied schließlich, den Thesen Lamberts zu folgen und eine neue Kirchenordnung ausarbeiten zu lassen, wofür eine Kommission unter Leitung von Franz Lambert eingesetzt wurde.