
In Kassel existieren mehrere Angebote, die obdachlosen Menschen helfen, eisige Nächte sicher zu überstehen. Bei Temperaturen um die -6 Grad Celsius wurden in der Stadt Notunterkünfte eingerichtet, damit niemand draußen schlafen muss. Amrei Tripp, die Leiterin der Tagesaufenthaltsstelle Panama, berichtete von einem Mann, der jede Nacht im Kasseler Hauptbahnhof verbringt. Obwohl Schlafsäcke verteilt werden, haben einige Menschen keinen, was die Situation zusätzlich erschwert.
Sylvia Remmert, die Leiterin des Sozialcenters der Heilsarmee, betont, dass bei diesen widrigen Bedingungen auf keinen Fall im Freien geschlafen werden sollte. Im Männerwohnheim der Heilsarmee in der Eisenacher Straße stehen jede Nacht zehn Schlafplätze zur Verfügung. In der Nacht zum Dienstag waren acht dieser Betten belegt. Die Heilsarmee hat rund um die Uhr geöffnet und bietet alternative Plätze an, wenn die regulären Schlafplätze voll sind.
Winterliche Notschlafstellen und Unterstützung
Michael Schwab, Stadtsprecher, erklärte, dass der Bedarf an zusätzlichen Unterbringungskapazitäten in den Wintermonaten dynamisch und anpassungsfähig ist. Zur Unterstützung von obdachlosen Menschen wurden temporäre Notschlafcontainer aufgestellt, deren Anzahl kürzlich auf sechs erhöht wurde. Ein siebter Container ist bereits bestellt. Darüber hinaus wird in diesem Jahr ein Übernachtungsangebot für Paare und Personen mit Hund erprobt.
Bei voller Belegung der Notschlafbetten bestehen zusätzliche Aufenthaltsräume zur Verfügung, beispielsweise bei der Heilsarmee oder in einer Notunterkunft. Tagsüber stehen verschiedene Hilfsangebote bereit, wie die Tagesaufenthaltsstätte Panama und die ökumenische Bahnhofsmission. Besonders an Dienstagen und Donnerstagen ist die Nachfrage nach warmen Tagesplätzen hoch, da die Kapazität der Tagesaufenthaltsstätte von 50 Plätzen oft über 100 Besucher anzieht.
Die Notschlafstellen, finanziert durch die Stadt Kassel und Kirchengemeinden, sind von 01. November bis 30. April geöffnet, um Menschen vor dem Erfrierungstod zu bewahren. Die Angebote richten sich an obdachlose Frauen, Männer und Paare, die länger in Kassel verweilen. Diese Einrichtungen bieten sozialpädagogische Betreuung und Unterstützung bei der Klärung der Lebenssituation und Wohnungssuche.
Die Notschlafstellen sind funktional eingerichtet und bieten den Bewohnern die Möglichkeit zur Selbstversorgung. Bewohner können während der Öffnungszeiten von 15. Oktober bis 15. April auch Angebote der Tagesaufenthaltsstätte Panama in Anspruch nehmen. Für weitere Informationen können Interessierte die Sozialarbeiter*innen unter der Telefonnummer 0561 70738-30 kontaktieren, um Rat und Hilfe zu erhalten.
Für akute gesundheitliche Gefährdungen stehen die Notrufnummern Polizei (110) und Rettungsdienst (112) zur Verfügung.
Für detaillierte Informationen zu den Angeboten und Dienstleistungen für Wohnungslose in Kassel besuchen Sie die Seiten von HNA und Soziale Hilfe Kassel.