
Die Grippesaison 2024/25 verzeichnet im Main-Kinzig-Kreis besorgniserregende Fallzahlen. Zwischen November und April wurden insgesamt 2.266 Influenza-Fälle gemeldet. Dies stellt einen Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren dar, wobei mehr Frauen (1.237) als Männer (1.029) betroffen sind. Besonders auffällig sind die hohen Fallzahlen in der Altersgruppe der über 64-Jährigen, die mit 611 Fällen die höchste Inzidenz aufweist.
Der dominierende Grippestamm in dieser Saison ist Influenza-A (A/H3N2). Trotz der bedrohlichen Situation zeigt sich eine erhebliche Impfmüdigkeit in der Bevölkerung: Die Impfquote in Deutschland liegt in fast allen Bevölkerungsgruppen unter 50%. Für über 60-Jährige strebt die WHO eine Zielimpfquote von 75% an, während die Impfquote in der vorvergangenen Saison bei unter 40% lag. Dr. Wolfgang Lenz betont die Dringlichkeit der Impfung für gefährdete Gruppen.
Allgemeine Informationen zu Atemwegserkrankungen
Zusätzlich liefert die Webseite der Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI) des Robert Koch-Instituts Informationen über akute respiratorische Erkrankungen in Deutschland. In der 17. Kalenderwoche 2025 stellte das RKI fest, dass die Aktivität akuter respiratorischer Erkrankungen (ARE) durch die Osterferien sank, jedoch weiterhin mit verstärkten Schwankungen und möglichen Nachmeldungen zu rechnen sei.
Die ARE-Aktivität wird gegenwärtig zunehmend durch Rhinoviren bestimmt, während die RSV-Welle nach 13 Wochen endete. Trotz eines Rückgangs der Zahl schwer verlaufender ARE in den letzten Wochen blieb die Anzahl der Arztbesuche im ambulanten Bereich stabil. In der 17. KW 2025 wurden 18 von 33 eingesandten Proben auf respiratorische Viren untersucht, wobei Influenza Viren eine geringe Präsenz aufwiesen.
Die Daten zeigen, dass Influenza-Erkrankungen bei schwerer akuter respiratorischer Infektion (SARI) nur 3% ausmachten, während COVID-19-Diagnosen bei SARI-Fällen weniger als 1% betrugen. Im Hinblick auf die Viruslast im Abwasser ist festzustellen, dass sowohl Influenza- als auch RSV-Viruslasten seit mehreren Wochen rückläufig sind.
Für weitere Informationen zu den gesundheitlichen Entwicklungen im Main-Kinzig-Kreis steht das Amt für Gesundheit und Gefahrenabwehr unter der Telefonnummer 06051 8511650 zur Verfügung.