
Im Main-Kinzig-Kreis wird die Ganztagsbetreuung an der Haingartenschule ausgebaut, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden. Die Städte Bruchköbel und der Kreis haben gemeinsam Pläne entwickelt, um mehr Betreuungsplätze zu schaffen. Ab dem kommenden Schuljahr werden zusätzliche Plätze verfügbar sein, insbesondere für Kinder aus berufstätigen Familien. Dies wurde durch Gespräche zwischen Schuldezernent Jannik Marquart und Bürgermeisterin Sylvia Braun vorangetrieben.
Um die bestehenden Kapazitäten zu erweitern, werden Räume der angrenzenden Kita Südwind für die Mittagsverpflegung und die Hausaufgabenbetreuung genutzt. Durch diese Maßnahme wird die Warteliste von fast 50 Familien, die auf einen Betreuungsplatz warten, deutlich verkürzt. Zudem ist der mittelfristige Ausbau der Mensa an der Haingartenschule mit einem Budget von 1,5 Millionen Euro für das laufende Jahr vorgesehen, worüber in Kürze weitere Informationen veröffentlicht werden sollen.
Investitionen und zukünftige Pläne
Ein weiterer Schritt zur Verbesserung der Betreuungsangebote ist der geplante Verkauf eines Grundstücks an der Haingartenschule durch Bürgermeisterin Sylvia Braun, um Platz für Erweiterungsbauten zu schaffen. Ein Neubau der Kita Südwind ist bereits in Planung. Über die nächsten fünf Jahre wird der Main-Kinzig-Kreis insgesamt 200 Millionen Euro in die Weiterentwicklung der Schulstandorte investieren, wobei der Fokus auf der Haingartenschule liegt. Der rechtliche Anspruch auf einen Ganztagsplatz tritt im nächsten Jahr in Kraft, was eine weitere Erhöhung der Nachfrage nach Betreuungsplätzen zur Folge haben dürfte.
Im bundespolitischen Kontext wurde bereits im September 2021 eine Einigung erzielt, die besagt, dass Grundschulkinder in Deutschland ab dem Schuljahr 2026/27 einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung haben. Eine Einigung über die Finanzierung von dieser Initiative wurde im Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat erzielt. Die Bundesjustizministerin Christine Lambrecht bezeichnete diesen Ganztagsanspruch als entscheidenden Schritt für die Bildungsgerechtigkeit und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Die neue Regelung sieht vor, dass jedes Kind, das ab 2026 eingeschult wird, in den ersten vier Schuljahren Anspruch auf einen Ganztagsplatz hat, was langfristig auch Auswirkungen auf die Betreuungsangebote in den Kommunen haben wird, wie [MKK-Echo](https://mkk-echo.de/gemeinsam-mehr-raum-fuer-schulkindbetreuung-geschaffen/) berichtet.
Für den Ganztagsausbau stellt der Bund bis zu 3,5 Milliarden Euro bereit. Ab 2026 wird er sich zudem stufenweise an den Betriebskosten beteiligen, bis zu 1,3 Milliarden Euro jährlich ab 2030. Die Bedeutung dieser Maßnahmen wird von Bildungspolitikern aller Parteien hervorgehoben, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu fördern und die Bildungschancen der Kinder zu verbessern, wie [Zeit](https://www.zeit.de/politik/deutschland/2021-09/bund-und-laender-einigen-sich-auf-rechtsanspruch-zur-ganztagsbetreuung) berichtet.