Marburg-Biedenkopf

Luftqualität in Marburg: Feinstaubwerte alarmierend hoch!

Am 24. Januar 2025 berichtete die Messstation in der Universitätsstraße in Marburg über die aktuelle Luftqualität. Die Erfassung der Feinstaub-Partikel (PM10) pro Kubikmeter Luft ergab, dass der Grenzwert für PM10, der bei 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft liegt, dreimal überschritten werden darf. Die Luftqualität wird anhand von drei Werten gemessen: Feinstaub, Stickstoffdioxid und Ozon.

Die Grenzwerte wurden in Kategorien eingeteilt: „Sehr schlecht“ definiert sich durch Stickstoffdioxidwerte über 200 μg/m³, Feinstaub über 100 μg/m³ und Ozon über 240 μg/m³. Für die Kategorie „Schlecht“ liegen die Werte bei Stickstoffdioxid von 101-200 μg/m³, Feinstaub von 51-100 μg/m³ und Ozon von 181-240 μg/m³. Die Klassifizierung „Mäßig“ betrifft Werte für Stickstoffdioxid von 41-100 μg/m³, Feinstaub von 35-50 μg/m³ und Ozon von 121-180 μg/m³.

Empfehlungen bei schlechter Luftqualität

Die Empfehlungen für die Bevölkerung bei schlechter Luftqualität sind klar definiert: Bei „sehr schlecht“ sollten empfindliche Personen körperliche Anstrengungen im Freien vermeiden. Bei „schlecht“ sollten diese Personen anstrengende Tätigkeiten im Freien reduzieren. In der Kategorie „mäßig“ sind kurzfristige gesundheitliche Auswirkungen unwahrscheinlich, jedoch können bei besonders empfindlichen Personen Effekte auftreten. Bei „gut“ und „sehr gut“ sind keine gesundheitlichen Nachteile zu erwarten.

Wie die Umweltschutzorganisation UBA erneut betont, verursacht insbesondere das Silvesterfeuerwerk eine Feinstaubbelastung, die jedoch im Vergleich zur ganzjährigen Belastung nicht signifikant ist. Jährlich werden durch Feuerwerk etwa 2050 Tonnen Feinstaub freigesetzt, 1500 Tonnen (75%) davon in der Silvesternacht. Zudem können Inversionswetterlagen in Städten zu stundenlangen Feinstaubbelastungen führen, da der Feuerwerksqualm größtenteils aus gesundheitsschädlichem Feinstaub besteht.

Neue Grenzwerte für die Luftqualität

Im Kontext der Luftqualität wurden an anderer Stelle wichtige Neuerungen angekündigt. Die EU-Kommission plant, die seit über 20 Jahren gültigen Grenzwerte für Feinstaub und Stickstoffdioxid zu überarbeiten, da diese inzwischen nicht mehr den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen über Luftverschmutzung entsprechen, wie auf der Webseite des Umweltbundesamtes ausgeführt wird. So wird ein neuer Gesetzestext mit schärferen Grenzwerten, orientiert an den WHO-Richtwerten von 2021, bis 2030 angestrebt.

Der geplante Gesetzestext, der im Rahmen von Verhandlungen mit dem Europäischen Parlament und dem Europäischen Rat erarbeitet wurde, muss noch offiziell angenommen werden. Das Umweltbundesamt begrüßt die neuen Grenzwerte, die als wesentlicher Schritt zum Null-Schadstoff-Ziel der EU bis 2050 angesehen werden. Dennoch weisen die Verantwortlichen auf Herausforderungen bei der EU-weiten Einhaltung hin und fordern zusätzliche Maßnahmen zur Luftreinhaltung und Luftqualitätsüberwachung in Deutschland.

Zusammenfassend sind sowohl die aktuellen Luftqualitätssituationen in Marburg als auch die zukünftigen Pläne zur Luftreinhaltung von entscheidender Bedeutung für den Gesundheitsschutz der Bevölkerung und den Schutz der Umwelt.

Weitere Informationen zu den aktuellen Messungen finden sich auf der Webseite von op-marburg.de und zur Überarbeitung der Luftqualitätsrichtlinie auf umweltbundesamt.de.