Marburg-Biedenkopf

Winterwunderland im Alpinum: Eine Reise durch die Gebirgsflora Marburgs!

Der Botanische Garten auf den Lahnbergen in Marburg erstrahlt derzeit in einer schneebedeckten Winterlandschaft. In diesem malerischen Umfeld wird kein Salz auf den Wegen gestreut, um die Pflanzenwurzeln zu schützen. Eine dichte Schneedecke bedeckt die Bäume und Sträucher, darunter auch die beeindruckende Hänge-Zeder. Das Alpinum im Botanischen Garten wurde als Hügellandschaft angelegt und erstreckt sich über rund einen Hektar.

Hier gedeihen Pflanzen aus unterschiedlichsten Gebirgen, darunter Neuseeland, Himalaya, Ostasien, Pyrenäen, Apennin, Karpaten und Alpen. Corinna Stroetmann, die für die Gestaltung und Pflege des Alpinums verantwortlich ist, hebt hervor, dass das Alpinum eine „Gebirgswanderung“ über mehrere Kontinente ermöglicht. Die Winterzeit bringt intensive Einblicke in die Pflanzenstrukturen, und Alexander Ruppel, Technischer Leiter, schätzt die ruhige Atmosphäre im Garten in dieser Jahreszeit. In den letzten Jahren waren die frostigen Wintertage in der Region weniger verbreitet.

Einblicke ins Alpinum

Die Schneedecke bietet nicht nur eine malerische Kulisse, sondern auch Isolierung und Schutz für die Pflanzen im Alpinum. Insbesondere frost- und schneereiche Winter fördern das Wachstum der Pflanzen in den Frühjahrs- und Sommermonaten. Das Marburger Klima unterscheidet sich erheblich von den Bedingungen in den Alpen, was die Gebirgspflanzen im Alpinum zu Anpassungskünstlern macht. Zwei ungünstige klimatische Bedingungen für diese Pflanzen sind lange Feuchtperioden sowie extreme Kälte ohne Schnee.

Aktuell blühen der Winterschneeball und der Duftende Schneeball, während die Yucca-Palmlilie den winterlichen Bedingungen standhält. Das Konzept des Alpinums, der sich mit alpinen Pflanzenarten befasst, findet auch in anderen botanischen Gärten Anwendung. So wird im Frankfurter Botanischen Garten das Alpinum als Steingarten mit rund 800 verschiedenen Farn- und Blütenpflanzen aus europäischen Gebirgen beschrieben. Diese Pflanzen haben besondere Anpassungen, um im Hochgebirgsspielraum zu gedeihen, auch wenn die Bedingungen im Tiefland nicht optimal sind.

Im Frankfurter Alpinum gibt es eine Vielzahl von Pflanzen, die nicht nur die floristische Vielfalt, sondern auch die verschiedenen Lebensräume des Hochgebirges widerspiegeln. Trotz der Unterteilung in unterschiedliche ökologischen Bereiche, wie einen kleinen Bürstlingsrasen, wird auch hier deutlich, wie Standortbedingungen wie Baumdruck die Verteilung der Pflanzen beeinflussen können.