
Eine aktuelle Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) und des Max-Planck-Instituts für Gesellschaftsforschung (MPIfG) beleuchtet die ungleiche Verteilung von Kita-Plätzen in den fünf größten Städten Hessens. Besonders auffällig ist, dass in ärmeren Stadtvierteln deutlich weniger Kita-Plätze zur Verfügung stehen als in wohlhabenderen Quartieren. Diese Ungleichheit führt dazu, dass Eltern in finanziell schwächeren Regionen Schwierigkeiten haben, eine geeignete Betreuung für ihre Kinder zu finden.
Laut der Studie hat Frankfurt den drittbesten Wert für die Kita-Versorgung in Deutschland, während Offenbach zu den zehn Städten mit der schlechtesten Versorgung gehört. In Frankfurt kommen durchschnittlich 72 Kinder auf eine erreichbare Kita, während es in Wiesbaden 86, in Kassel und Darmstadt jeweils 99 und in Offenbach 141 Kinder sind. „Erreichbare“ Kitas sind dabei als Einrichtungen definiert, die innerhalb von fünf Minuten Fahrtzeit mit dem Auto zu erreichen sind.
Ergebnisse der Studie
Die Erhebung zeigt zudem, dass in Stadtvierteln mit einem höheren Anteil an Sozialhilfeempfängern weniger Kitas vorhanden sind. Freie Träger konzentrieren sich zumeist auf wohlhabendere Wohngegenden, was die ungleiche Verteilung der Kitas weiter verstärkt. Einrichtungen mit konfessionellen Trägern sind in wohlhabenden Stadtteilen um bis zu 20 Prozent besser vertreten als im städtischen Durchschnitt. Die Daten basieren auf 54 deutschen Großstädten und umfassen insgesamt 17.099 Einrichtungen in 2.613 Stadtteilen. Zusätzlich wurden sozio-demografische Daten vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (2021) herangezogen. In Hessen fehlten im Jahr 2023 rund 41.000 Kita-Plätze, was die Dringlichkeit von Reformen im Bildungssystem unterstreicht, wie hessenschau.de berichtet.
Ein weiterer Aspekt der Ungleichheit in der Kita-Versorgung wird auch von Spiegel aufgegriffen. Auch dort wird festgestellt, dass in ärmeren Stadtvierteln weniger Einrichtungen zur Verfügung stehen als in wohlhabenden. Diese Missstände auf dem Bildungsmarkt stellen eine große Herausforderung für die betroffenen Familien dar und erfordern dringende Maßnahmen von Seiten der politischen Entscheidungsträger.