Schwalm-Eder-Kreis

Erleben Sie Geschichte: Gedenkstätte Trutzhain lädt zur historischen Tour ein!

Am 23. April 2025 kündigte die Gedenkstätte und das Museum Trutzhain eine öffentliche Geländeführung an, die am 26. April um 13:00 Uhr stattfinden wird. Laut NH24 wird die Führung etwa zwei Stunden dauern und von Sonja Klinke geleitet. Die Teilnehmer haben die Möglichkeit, sich mit der Geschichte des ehemaligen Kriegsgefangenenlagers STALAG IX A Ziegenhain auseinanderzusetzen und die Entwicklung zu dem heutigen Ortsteil Trutzhain, welcher 1951 gegründet wurde, nachzuvollziehen.

Die Route der Führung verläuft entlang der historischen Lagerstraße bis zum Waldfriedhof, der als STALAG-Friedhof II für sowjetische Kriegsgefangene bekannt ist. Während des Rundgangs werden verschiedene Gebäude und deren Nutzungsgeschichte vorgestellt, sowie die Bedeutung der Friedhöfe erläutert. Der Treffpunkt für die Veranstaltung ist das Museum im Seilerweg 1, 34613 Schwalmstadt-Trutzhain. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Historische Hintergründe

Die Gedenkstätte und das Museum Trutzhain, die 2003 eröffnet wurden, sind eine zentrale NS-Gedenkstätte in Hessen. Wie gedenkstaette-trutzhain.de berichtet, befindet sich die Einrichtung auf dem Gelände des ehemaligen Kriegsgefangenenlagers STALAG IX A Ziegenhain, das von 1939 bis 1945 mehr als 53.000 Gefangene beherbergte. Die Gedenkstätte thematisiert das Schicksal der Kriegsgefangenen unter dem NS-Regime sowie die völkerrechtswidrige Behandlung und Zwangsarbeit.

Die Dauerausstellung der Gedenkstätte zeigt zudem verschiedene Nutzungsphasen des Lagers, die über die Zeit von einem Internierungslager der US-Armee (1945-1946) bis hin zu einem Flüchtlingslager (1948-1951) reichen. Der Außenbereich der Gedenkstätte umfasst die ehemalige Lagerstraße, die Baracken und zwei Friedhöfe. Die Struktur des Kriegsgefangenenlagers steht seit 1985 unter Denkmalschutz. Die Gedenkstätte dient als Lernort, Gedenkort und Begegnungsstätte, um eine Verbindung zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft herzustellen und einen Beitrag zur politischen Bildung und Menschenrechtserziehung zu leisten.

Zudem wird ein Spendenaufruf für ein Hilfsnetzwerk für die Überlebenden der NS-Verfolgung in der Ukraine veröffentlicht, um die Unterstützung für diese oftmals vergessenen Opfer zu fördern.