BielefeldVogelsbergkreis

Ehepaar findet 390.000 DM und landet wegen Unterschlagung vor Gericht!

In einem aufsehenerregenden Fall aus dem Vogelsbergkreis wurde ein Ehepaar vor dem Amtsgericht in Bielefeld wegen Unterschlagung und Geldwäsche verurteilt. Der Vorfall ereignete sich, als das Paar beim Entrümpeln eines baufälligen Hauses eine beträchtliche Summe von rund 390.000 D-Mark in einem Nachtschränkchen fand. Anstatt diesen Geldfund ordnungsgemäß zu melden, gab das Ehepaar an, die Summe auf einem Parkplatz gefunden zu haben, was zu einer umfangreichen strafrechtlichen Verfolgung führte.

Das Ehepaar hatte 2023 ein sanierungsbedürftiges Anwesen für 20.000 Euro erworben. Bei der Durchsuchung wurden 386.680 D-Mark gefunden, verpackt in Tüten aus den 1990er Jahren, darunter Spekulatius- und Kaffeeverpackungen mit handschriftlichen Notizen. Der Ehemann behauptete gegenüber den Mitarbeitern des Fundbüros, das Geld zufällig auf einem Parkplatz gefunden zu haben, wofür er an die Polizei verwiesen wurde. Diese leitete daraufhin Ermittlungen ein und kam zu dem Schluss, dass der Geldfund aus dem neu erworbenen Haus stammte. Die Ehefrau äußerte, der Fund habe für sie einen Lichtblick dargestellt, nachdem sie im Dreck und Kot gearbeitet hatten, wie der Lauterbacher Anzeiger berichtete.

Urteil und Strafe

Im Prozess gestanden die Angeklagten ihre Taten und bedauerten den Vorfall. Die Staatsanwältin unterstrich die hohe kriminelle Energie des Paares und beantragte Geldstrafen sowie eine Freiheitsstrafe auf Bewährung. Die Verteidigung plädierte auf eine mildere Strafe, da das Ehepaar bisher nie mit Strafverfolgungsbehörden in Kontakt gewesen war. Letztendlich verhängte die Richterin gegen die Ehefrau 90 Tagessätze zu je 15 Euro und gegen den Ehemann 130 Tagessätze zu je 70 Euro. Zusätzlich müssen die Angeklagten die Kosten des Verfahrens tragen. Die Herkunft des Geldes, das der verstorbene Hausbesitzer möglicherweise versteckt hatte, blieb ungeklärt.

Zur weiteren Vertiefung der Materie berichtete auch FFH, dass das Paar, nachdem es den Fund im Nachtschränkchen gemacht hatte, das Geld nicht meldete und stattdessen den Versuch unternahm, es fälschlicherweise als auf einem Parkplatz gefunden zu deklarieren. Die Ermittlungen der Polizei ergaben, dass die Geschichte des Mannes nicht stimmte und zur Verurteilung des Paares führten.