Werra-Meißner-Kreis

Bischhausen plant revolutionäres Nahwärmenetz: Bürger sollen mitmachen!

In Bischhausen wurde am 17. September ein vorsichtiger Schritt zur Energieunabhängigkeit unternommen, als etwa 50 Bürger an einem Infoabend zur geplanten Nahwärmeversorgung teilnahmen, die nicht nur millionenschwere Investitionen verspricht, sondern auch die Herausforderung birgt, die Gemeinde für erneuerbare Energien zu begeistern und aktiv einzubeziehen.

In Bischhausen wird es brenzlig! Knapp 50 interessierte Bürger trudelten zum zweiten Infoabend über das heiß diskutierte Nahwärmeprojekt ein. Diese Veranstaltung, die am 17. September stattfand, zeigt: Die Idee der gemeinschaftlichen Wärmeversorgung ist noch im Entstehen, jedoch rührt sich bereits etwas im beschaulichen Ort.

Während Nachbargemeinden wie Altenburschla und Oberhone bereits die ersten Schritte zur Gründung gemeinschaftlicher Genossenschaften unternommen haben, steckt Bischhausen noch in den Kinderschuhen. Doch die achtköpfige Arbeitsgruppe um Martin Lückert und Maximilian Borschel bringt frischen Wind in die Sache. „Jetzt geht es um Unabhängigkeit von Öl und Gas!“, so der eindringliche Appell von Borschel. Die Bürger spüren den Druck: Die Heizöl- und Gaspreise steigen, vor allem durch die neue CO2-Steuer, die die Energiekosten in die Höhe treibt.

Fragebogen als Schlüssel zur Zukunft

Um die Planungen voranzutreiben, wurde ein detaillierter Fragebogen erstellt, der an alle Haushalte verteilt wird. „Wir sind auf eure Unterstützung angewiesen!“, ruft Lückert den Anwesenden zu. „Je mehr Rückmeldungen wir erhalten, desto aussagekräftiger wird unsere Studie!“ Die Gemeinschaftsaktion könnte die Heizkosten drastisch senken – ein verlockendes Angebot für alle, die sich der Genossenschaft anschließen wollen.

Der Fragebogen, der bis Ende Oktober zurückgegeben werden soll, fragt nach der Art des Gebäudes, Heizsystemen und der jährlichen Nutzungsintensität. „Das sind alles wichtige Daten, die uns helfen, die Machbarkeit des Projekts zu bewerten“, fügt Lückert hinzu. Ein wesentlicher Punkt: Mindestens 40 bis 50 Prozent der Haushalte müssen mitmachen, um die Kosten tragbar zu machen.

Energieträger – ein großes Fragezeichen

Große Fragen bleiben bislang unbeantwortet – wie wird das Heizwerk betrieben? Von Biogas über Solarthermie bis hin zu Wasserkraft gibt es zahlreiche Möglichkeiten, und die Arbeitsgruppe will in einer umfassenden Studie die beste Lösung finden. „Es wird auf alle Fälle mehr als einen Energieträger geben, um flexibel zu bleiben“, erklärt Lückert. Eine Kostenschätzung für die künftige Nahwärme gibt es noch nicht. „Wir gehen jedoch davon aus, dass sich die Heizkosten auf dem aktuellen Niveau bewegen werden“, so Lückert weiter.

Die ersten Schritte sind gesetzt – trotzdem steht die Gründung einer Genossenschaft noch aus. In ähnlichen Projekten in Oberhone und Altenburschla wird ein Betrag von etwa 8000 Euro fällig. Diese Summe dient als Eigenkapital, während der Rest durch Kredite finanziert wird. Martin Lückert blickt optimistisch in die Zukunft, vor ihm liegen jedoch noch viele Hürden: „Das wird kein Zuckerschlecken. Hier gibt es noch dicke Bretter zu bohren!“

Die Bischhäuser stehen vor einer wichtigen Entscheidung, die nicht nur ihre Heizkosten, sondern auch die Art der Energieversorgung in der Region für die Zukunft beeinflussen könnte. Werden sie den Schritt wagen und in den neuen Wärmeverbund investieren? Die Zeit wird es zeigen!

NAG Redaktion

Mit einem beeindruckenden Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, sind unsere Redakteure und Journalisten ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft. Als langjährige Experten im jeweiligen Fachgebiet bringen sie sowohl lokale als auch nationale Perspektiven in die Artikel ein. Unterstützt werden sie ausserdem durch unsere KI-Systeme.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert