Wiesbaden

Demokratie unter Druck: Friedman warnt vor Gefahren des Extremismus!

Am 2. Februar 2025 fand der Neujahrsempfang der Landeshauptstadt Wiesbaden statt, bei dem Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende und Gastredner Michel Friedman zentrale Themen wie Demokratie und Zusammenhalt ansprachen. Mende reflektierte das vergangene Jahr und bekräftigte sein Bekenntnis zur Demokratie. In seiner Rede stellte Friedman die provokante Frage, ob sich Demokraten überschätzt haben, und warnte vor den Gefahren, die sowohl von innen als auch von außen auf die Demokratie zukommen.

Die Veranstaltung erfreute sich regem Besuch, unter den Gästen waren auch Staatsminister Jürgen Decker sowie mehrere Ehrenbürger. Die zentrale Thematik des Abends war die Wehrhaftigkeit der Demokratie sowie die Herausforderungen durch Extremismus und Autokratie. Friedman brachte zur Sprache, dass Demokratie nicht unantastbar sei und warnte vor der Normalisierung extremistischer Positionen in der Gesellschaft. Ein Beispiel hierfür seien die zunehmenden Diskussionen über den Begriff „Remigration“, der zunehmend als legitime politische Position betrachtet werde.

Aufruf zur aktiven Teilnahme

Friedman betonte die Gefahren der Gleichgültigkeit, die seiner Meinung nach die größte Bedrohung für die Demokratie darstellt. Er verwies auf gefährliche Entwicklungen in Ländern wie Ungarn, Polen und Italien und rief die Bürger dazu auf, sich aktiv für die Demokratie einzusetzen. Dieser Appell wird zusätzlich durch Friedmans kritische Betrachtung der politischen Landschaft in Europa und speziell der westlichen Demokratien gestützt, wie in einem Interview skizziert wurde.

In einem Gespräch äußerte Friedman seine Bedenken über autokratische Staaten und den anhaltenden Extremismus, der die Fortschritte der Aufklärung bedrohe. Er kritisierte die Ignoranz westlicher Demokratien bezüglich dieser Bedrohungen, insbesondere seit der Annexion der Krim durch Russland im Jahr 2014. Gleichzeitig thematisierte er die Ängste rechtspopulistischer Wähler in Bezug auf Migration und sah die Notwendigkeit, Emotionen in rationale Argumente umzuwandeln.

Friedman verband dabei die Herausforderungen für Demokratien und die Verantwortung demokratischer Parteien hinsichtlich des Aufstiegs populistischer Strömungen. Als ehemaliger Präsident des Europäischen Jüdischen Kongresses äußerte er zudem ernsthafte Befürchtungen bezüglich der Gefährdung jüdischen Lebens in Deutschland und Europa durch Extremismus und betonte die Wichtigkeit, die demokratischen Werte zu verteidigen.

Für weitere Informationen zu den Äußerungen von Michel Friedman sowie den Themen des Neujahrsempfangs in Wiesbaden besuchen Sie [Wiesbaden lebt](https://wiesbaden-lebt.de/ein-appell-fuer-demokratie-und-zusammenhalt-beim-neujahrsempfang) und [Tages-Anzeiger](https://www.tagesanzeiger.ch/michel-friedman-interview-ueber-demokratie-wokeness-und-israel-800189915947).