
In Wiesbaden-Biebrich beginnt ein umfassendes Bauvorhaben, das den Neubau eines Bürgersaals sowie des „Standorts Süd“ für das Amt für Soziale Arbeit umfasst. Das Projekt wird auf einem 3600 Quadratmeter großen Grundstück an der „Straße der Republik“ realisiert. Der Bereich war zuvor für die Turnhalle der Freiherr-vom-Stein-Schule genutzt worden, die 2018 in einen Neubau zog. Der neue Bürgersaal wird mit fast 1600 Quadratmetern dabei Platz für bis zu 500 Besucher bieten und auch über einen Vorplatz mit Bäumen verfügen.
Die Gesamtkosten für den Bau belaufen sich auf über 26 Millionen Euro, finanziert durch die kommunale Stadtentwicklungsgesellschaft SEG, die auch als Bauherrin auftritt. Der Rohbau soll bis Sommer 2026 fertiggestellt werden, wobei eine Einweihung im Jahr 2027 geplant ist. Der Parkplatzproblematik wird besondere Aufmerksamkeit gewidmet, da der Ortsvorsteher Schwierigkeiten bei der Parkplatzsituation erwartet, wodurch die Stadt gefordert ist, Lösungen zu finden.
Baufortschritt und Denkmalschutz
Besondere Herausforderungen stellen der Denkmalschutz dar, denn ein rund 30 Meter hoher Schlauchturm aus dem Jahr 1930 steht zur Diskussion. Der Gestaltungs- und Denkmalbeirat hat entschieden, den Turm zu erhalten und als Treppenhaus in das Bauprojekt zu integrieren. Dies erfordert eine sorgfältige Planung, die auch die Anforderungen des Denkmalschutzes berücksichtigt. Das Gebäude wird zudem mit nachhaltigen Maßnahmen ausgestattet, darunter Photovoltaikmodule, extensive und intensive Dachbegrünung sowie ein Regenrückhaltespeicher. Laut dem Bericht von schramm.de ist die Installation von moderner Heiztechnik wie Wärmepumpen in denkmalgeschützten Gebäuden möglich, sofern alle Auflagen beachtet werden.
Die Mitarbeiter der Stadtverwaltung, die momentan auf drei Standorte verteilt sind, werden künftig in einem Bürogebäude mit über 5000 Quadratmetern Bürofläche arbeiten. Während der Bauphase müssen Anwohner mit Lärm rechnen, während der alte Bürgersaal in der Galatea-Anlage noch einer Klärung bezüglich seiner zukünftigen Nutzung bedarf. Der Neubau wird somit einen zentralen Anlaufpunkt für die Bürger in Biebrich darstellen und ist ein Schritt in die Zukunft für die sozial- und stadtpolitische Infrastruktur der Region.