
In Wermelskirchen hat Daniela Vater ein Unternehmen gegründet, das sich auf die Begleitung nicht mobiler Menschen spezialisiert. An der Carl-Leverkus-Straße angesiedelt, setzt sie sich aktiv mit der Problematik der Einsamkeit im Alter auseinander, die durch die häufige Abwesenheit familiärer Unterstützung noch verstärkt wird. Dies betrifft selbst viele Menschen, die Kinder haben. Laut RGA lebten im Jahr 2022 in Deutschland rund 20,3 Prozent der Bevölkerung allein, während es im EU-Durchschnitt nur 16,1 Prozent waren.
Besonders alarmierend ist die Tatsache, dass ältere Menschen, also Personen ab 65 Jahren, besonders häufig in Isolation leben; in Deutschland sind dies 34,6 Prozent, verglichen mit 31,6 Prozent in der EU. Daniela Vater betont, dass die Rolle der Alltagsbegleiter künftig wichtiger wird, um nicht nur alltägliche Aufgaben wie den Wohnungsputz oder Einkäufe zu übernehmen, sondern auch um soziale Kontakte zu vermitteln, die für ein würdevolles Leben im Alter entscheidend sind. Viele Betroffene sind oft unsicher, wo und wie sie die notwendige Unterstützung, wie beispielsweise Informationen zu Pflegestufen oder finanziellen Hilfen, erhalten können.
Einsamkeit im Alter und politische Maßnahmen
Die Problematik der Einsamkeit älterer Menschen wird auch auf einer politischen Ebene aufgegriffen. Das Bundesfamilienministerium hat ein Modellprogramm ins Leben gerufen, um die soziale Teilhabe älterer Menschen zu stärken und Einsamkeit sowie soziale Isolation entgegenzuwirken. Jährlich erreichen etwa eine Million Menschen das Renteneintrittsalter, insbesondere aus der Babyboomer-Generation, die anfälliger für Einsamkeit sind, da viele von ihnen allein leben.
Die COVID-19-Pandemie hat die Herausforderungen der Einsamkeit und Isolation zusätzlich verstärkt, insbesondere für Alleinlebende. Im Rahmen eines neuen Programms, das sich mit Einsamkeit im Alter befasst, erhalten Projektträger Unterstützung durch den Europäischen Sozialfonds, um wirksame Maßnahmen zu erproben und dokumentieren. Zentrale Aspekte dieses Programms sind die Stärkung der regionalen Netzwerkarbeit sowie der Ausbau freiwilligen Engagements. Zudem werden Beratungsgespräche angeboten, um Informationen über Grundsicherungsleistungen im Alter bereitzustellen.