
In Leonberg-Eltingen betreibt Silke Schacht seit einem Jahr eine Igel-Pflegestelle, in der sie derzeit vier Igel pflegt. Einige weitere Igel halten sich im Garten auf und befinden sich im Winterschlaf. Unter den verletzten Tieren ist der Igel Max, der bei seiner Ankunft nur 200 Gramm wog, mittlerweile jedoch ein Kilo schwer ist. Max leidet an einem Hautpilz, der für seine Schwächung verantwortlich ist. Silke Schacht, die medizinische Fachangestellte ist, nutzt ihr Fachwissen zur gründlichen Untersuchung der Igel und zur Beurteilung ihrer gesundheitlichen Lage.
Die Igel, die sie betreut, sind häufig mit Parasiten, wie Würmern, Flöhen und Zecken, infiziert, insbesondere wenn sie bereits geschwächt sind. Hauptnahrungsquelle der Igel sind Insekten, jedoch leiden sie zunehmend unter dem Rückgang der Insektenpopulation und durch weniger durchlässige Gärten, die ihre Nahrungsaufnahme erschweren. Obwohl Igel nur wenige natürliche Fressfeinde haben, stellen moderne Gefahren wie Mähroboter eine neue Bedrohung dar. Schacht füttert auch wilde Igel ganzjährig, da sie oft nicht genug Nahrung finden. Ihre Igelpflege begann, als sie einen Igel in ihrem Garten entdeckte und daraufhin eine Futterstelle einrichtete. Zudem haben sie und ihr Mann ein Igelhäuschen sowie einen Totholzhaufen für die Überwinterung der Tiere gebaut.
Die Herausforderung der Igelpflege
Igel sind keine Haustiere, und das Ziel der Pflege ist stets die Auswilderung, sobald die Tiere wieder gesund sind. Silke Schacht führt die Igel-Pflegestelle ehrenamtlich und finanziert die Maßnahmen aus eigener Tasche. Derzeit plant sie, sich zertifizieren zu lassen, um eine offizielle Igelhilfe zu werden. Familie Schacht investiert viel Geld in die Pflege der Igel und den Umbau eines Zimmers, um optimale Bedingungen für die Tiere zu schaffen.
Zudem zeigen die Recherchen von Welt der Igel, dass Igel oft von unterschiedlichen Innenparasiten betroffen sind, wie Lungen-, Darmhaar- und Lungenhaarwürmern. Diese Parasiten, darunter der Igelsaugwurm, Igelbandwurm und Hakenwurm, stellen eine ernsthafte Gefahr dar, da sie für Igel schnell tödlich sein können. Um eine Infektion festzustellen, ist eine parasitologische Untersuchung des Kots erforderlich. Kotproben müssen über drei Tage gesammelt und in ein Labor gesendet werden. Danach erhält der Pfleger die Ergebnisse und verabreicht gegebenenfalls die notwendigen Medikamente. Ein hoher Parasitenbefall kann insbesondere bei geschwächten und abgemagerten Igeln innerhalb kurzer Zeit zu schweren Gesundheitsproblemen führen. Bei Anzeichen wie Durchfall, Erbrechen oder Nahrungsverweigerung sollte umgehend ein erfahrener Igelpfleger kontaktiert werden, um Erste-Hilfe-Maßnahmen und Notversorgungen einzuleiten.