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Hunderte demonstrieren in Hameln: Gemeinsam gegen Gewalt und Faschismus!

In Hameln fand am heutigen Tag ein eindrucksvoller Tanz-Flashmob im Rahmen der weltweiten Initiative „One Billion Rising“ statt. Der Flashmob, der von Britta Bödecker von der Wilhelm-Raabe-Schule und Rebecca Niemeyer vom Tanzhaus Rosenbusch organisiert wurde, begann um Viertel vor zwölf an der Hochzeitshausterrasse. Über 100 Menschen, darunter Schülerinnen und Schüler der örtlichen Schulen, setzten damit ein Zeichen gegen Gewalt gegen Frauen. Im letzten Jahr wurden in Deutschland 101 Femizide registriert, ein trauriger Rekord, der während der Veranstaltung thematisiert wurde.

Die Polizei war mit vier Fahrzeugen vor Ort und bestätigte, dass keine erhöhten Sicherheitsmaßnahmen aufgrund des kürzlichen Anschlags in München eingerichtet wurden. Nach dem Tanz gab es Applaus und einen Hinweis auf weitere Demonstrationen, unter anderem eine von Fridays for Future geplante Veranstaltung zur Klimagerechtigkeit, die um 14.30 Uhr beginnen sollte. Regierungsvertreter waren ebenfalls präsent: Der Pastor Christof Vetter sprach über die Notwendigkeit von Veränderungen im Kleinen, während Andrea Brenker-Pegesa vom BUND auf den Klimawandel einging, der zunehmend angezweifelt wird.

Politische Dimensionen der Demonstrationen

Das Durchschnittsalter der Teilnehmer war höher als bei früheren „Fridays for Future“-Demos, da viele Eltern aktiv teilnahmen. Unterstützt wurden die Proteste von verschiedenen politischen Parteien, darunter SPD, Grüne und Linke, die zur „Bunt gegen Braun“-Demo aufriefen, an der zwischen 550 und 700 Menschen teilnahmen. Der Schülersprecher Cenk Yilmaz thematisierte Migration und Gewalt gegen Migranten in seiner Rede.

Ein Teilnehmer von einer Mini-Gegendemo, der mit einer AfD-Fahne auftrat, wurde von der Polizei gestoppt. Der kritische Blick auf die politische Landschaft wurde auch durch Äußerungen zur möglichen rechten Regierung, insbesondere auf Friedrich Merz (CDU), deutlich. Danila Köhls mahnte in ihrer Ansprache die gesellschaftlichen Auswirkungen von Anschlägen und forderte Widerstand gegen den Faschismus. Trotz der kalten Temperaturen von 1 Grad hielten die Teilnehmer zusammen und sangen gegen Faschismus, während der Nachmittag für die Polizei ohne größere Vorfälle blieb.

Die globalen Themen, die mit dem Flashmob verbunden sind, werden auch durch die Kampagne „One Billion Rising 2025“ hervorgehoben, die den Beginn der „16 Days of Activism“ und den Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen einläutet. Bei dieser Initiative wird auf die rassistischen und frauenfeindlichen Tendenzen in vielen Ländern hingewiesen, die von autoritären und korrupten Regierungen angeführt werden. Die Organisatoren rufen zur Eskalation der Proteste auf, um mutiger und wirkungsvoller gegen sexuelle Gewalt, Rassismus und Klimawandel vorzugehen. Weitere Informationen dazu sind auf der Webseite von One Billion Rising zu finden, wo auch Einladungen zu verschiedenen Aktionen und Veranstaltungen ausgesprochen werden.