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Insolvenzdrama bei Sprick Cycle: Ein Traditionshersteller in der Krise!

Die Sprick Cycle GmbH und die Sprick Holding GmbH haben am 27. Dezember 2024 Insolvenz angemeldet. Diese Entscheidung wurde vom Amtsgericht Bielefeld festgestellt, und Rechtsanwalt Axel Geese wurde als vorläufiger Insolvenzverwalter bestellt. Über 500 Mitarbeiter in Deutschland und Polen sind von dieser Insolvenz betroffen, was die besorgniserregende Situation des traditionsreichen Unternehmens verdeutlicht.

Mit Sitz in Gütersloh ist Sprick Cycle für Vertrieb, Einkauf, Service, Buchhaltung und IT zuständig, während die Produktion im Werk Sprick Rowery Spółka z o.o. in Świebodzin, Polen, erfolgt. Das Unternehmen produziert Fahrräder für branchenfremde Kunden, darunter Baumärkte, und bietet Fahrräder unter eigenen Markennamen an. Eine besondere Erwähnung verdient die Zusammenarbeit mit der Marke Woom, einem Hersteller von Kinderfahrrädern aus Österreich; seit 2021 werden in Polen auch Woom-Bikes produziert, wobei im ersten Jahr rund 115.000 Stück hergestellt wurden.

Finanzielle Schwierigkeiten und Unternehmensgeschichte

Im Geschäftsjahr 2022/23 verzeichnete Sprick Cycle einen Verlust von rund sechs Millionen Euro, während in den Jahren zuvor regelmäßig Gewinne in Millionenhöhe erzielt wurden. Die Geschichte des Unternehmens reicht bis ins Jahr 1922 zurück, als es gegründet wurde. Interessanterweise meldeten die Sprick Fahrräder GmbH und die Merkers-Rad GmbH bereits 2004 Insolvenz an; im selben Jahr wurde die Sprick Cycle GmbH gegründet.

Die Zukunft von Sprick Cycle bleibt ungewiss, jedoch gibt es Hoffnungen auf eine Rettung, ähnlich wie bei der insolventen Prophete-Gruppe, wie Merkur berichtete.

Zusätzlich steht auch die Marke Woom, die für Kinder- und Jugendfahrräder bekannt ist, vor einer möglichen Insolvenz. Ein erheblicher Teil der Produktion ist betroffen. Im Jahr 2021 wurde die Produktion nach Polen verlagert, unterstützt durch eine Investorengruppe. Laut früheren Unternehmensangaben werden etwa 50 Prozent der Woom-Fahrräder in Polen montiert. Am 21. Januar 2025 erklärte CEO Bernd Hake, dass die Produktion in Świebodzin stillsteht und derzeit „signifikant weniger“ als 50 Prozent der Woom-Fahrräder in der polnischen Fabrik hergestellt werden. Woom verfolgt eine diversifizierte Produktionsstrategie mit Partnerfabriken in mehreren Ländern. Dennoch äußerte Hake, dass das Unternehmen plant, die Ziele für das erste Halbjahr 2025 uneingeschränkt zu erfüllen, wie Manager Magazin berichtete.