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Junge Tierwirtin aus Wismar kämpft für die Zukunft der Landwirtschaft!

In der aktuellen Diskussion über die Landwirtschaft und deren Nachwuchs präsentiert sich eine junge Tierwirtin aus Nordwestmecklenburg als Vorreiterin in der Branche. Emma Rotermann, 21 Jahre alt und aus Lübbersdorf bei Wismar, wirbt auf der „Grünen Woche“ in Berlin für die Attraktivität der Landwirtschaft. Ihr Vater führt die Agrargemeinschaft Lübstorf, während ihre Mutter als Lehrerin tätig ist. Emma hat sich bewusst für einen beruflichen Werdegang in der Tierhaltung entschieden und nicht für den Ackerbau.

Der Arbeitstag von Emma beginnt früh, oft um 4 oder 5 Uhr morgens. Trotz der körperlich anspruchsvollen Aufgaben, zu denen auch die Geburtshilfe bei Kühen zählt, beschreibt sie ihre Tätigkeit als erfüllend und abwechslungsreich. Sie weist darauf hin, dass in der Branche traditionell mehr Männer als Frauen beschäftigt sind, ist jedoch überzeugt, dass Frauen die gleichen Fähigkeiten und Qualifikationen mitbringen und ihre Arbeit ebenso gut ausführen können. Nach ihrem Abitur absolvierte Emma eine Ausbildung zur Tierwirtin und ist derzeit im Studium der Agrarwissenschaften in Halle (Saale) eingeschrieben, wo der Geschlechteranteil in ihrem Studiengang nahezu ausgeglichen ist.

Herausforderungen der Landwirtschaft

Bei ihrer Werbetätigkeit auf der „Grünen Woche“ wird Emma als „Agrarscout“ am 23. Januar auftreten. Sie möchte das Bewusstsein für die hiesige Landwirtschaft und die damit produzierten Lebensmittel stärken und betont die innovativen Ansätze in Bezug auf Klima- und Nachhaltigkeitsthemen. Emma weist auch auf den alarmierenden Mangel an Nachwuchs in der Landwirtschaft hin.

Die „Grüne Woche“ gilt als eine der bedeutendsten Messen für Ernährung und Landwirtschaft weltweit. In diesem Rahmen stellte Christophe Hansen, neuer EU-Kommissar für Landwirtschaft und Ernährung, ebenfalls seine Visionen vor. Er betonte die Notwendigkeit, die Spannungen zwischen Landwirten, Lebensmittelproduzenten und der Zivilgesellschaft abzubauen und hob hervor, dass die Landwirtschaft in der EU bedeutende Exportüberschüsse erzielt. Hansen stellte die Umsetzung der Klimaziele als eine der größten Herausforderungen heraus und machte auf die alarmierende demografische Entwicklung aufmerksam: Nur rund 12% der Landwirte in der EU sind unter 40 Jahre alt, während das Durchschnittsalter bei 57 Jahren liegt.

Die Herausforderungen, denen die Landwirtschaft gegenübersteht, sind vielfältig: Hansen forderte faire Preise, mehr Vorhersehbarkeit sowie eine Reduzierung von Bürokratie für die Landwirte. Im Hinblick auf die geopolitischen Unsicherheiten betonte er die Notwendigkeit eines finanziellen und rechtlichen Sicherheitsnetzes für die europäische Landwirtschaft, um die Märkte vor destabilierenden Einflüssen zu schützen. Solche Maßnahmen könnten dabei helfen, die Attraktivität des Berufsstandes zu erhöhen und damit den dringend benötigten Nachwuchs zu fördern, wie auch Emma Rotermann es sich wünscht.