
In der Region Märkischer Kreis wird der Fachkräftemangel im Gesundheits- und Pflegesektor zunehmend zur Herausforderung. Am 13. Mai 2025 fand die Konferenz für Gesundheit, Senioren und Pflege des Märkischen Kreises statt, die erstmals unter der Leitung von Leslie Kamphuis durchgeführt wurde, die seit dem 1. Mai die Nachfolge von Volker Schmidt angetreten hat. Ein zentrales Thema der Veranstaltung war die Vorstellung der Zukunftsinitiative „Gute Pflege – Märkischer Kreis“, die vom Fachdienst Pflege ins Leben gerufen wurde. Diese Initiative hat das Ziel, die Personalfindung und -bindung zu verbessern, um die Pflegequalität zu sichern.
Ein besonderer Gastredner, Prof. Dr. Lothar Winnen von der Fachhochschule Südwestfalen, präsentierte das Spiegel-Angebot der Arbeitgeberschmiede Südwestfalen. Dieses Angebot sieht eine Online-Anmeldung vor und bietet nach einer 20-minütigen Potentialanalyse Unterstützung für Unternehmen, um ihre Arbeitgeberattraktivität zu steigern. Die Projektlaufzeit soll bis zum Ende des nächsten Jahres andauern.
Local-Hero-Projekt und Ärztemangel in der Region
Ein weiteres Schwerpunktthema der Konferenz war das Local-Hero-Projekt, das seit 2022 bestehend ist und bis Ende Dezember 2024 laufen soll. Hierbei werden zehn Studierende in verschiedenen Kommunen betreut, und es gab bereits positives Feedback von Seiten der Studierenden und Praxen. Zudem wurde die Fortführung des Angebots für Famulanten vorgestellt, um die Verbindung zur Region zu stärken.
Besorgniserregend bleibt der Ärztemangel in der Region. Statistiken zeigen, dass 51 % der Hausärztinnen und Hausärzte mindestens 60 Jahre alt sind, was die Nachfolgeproblematik verstärkt. Auch 42 % der Fachärzte gehören dieser Altersgruppe an. Die Förderungen für den Märkischen Kreis belaufen sich seit 2016 auf insgesamt 3,8 Millionen Euro. In Gesprächen mit der Universität Witten/Herdecke und der Ruhr-Universität Bochum wird weiterhin an der Entwicklung von Programmen gearbeitet, um die Region als attraktiven Standort für Nachwuchskräfte zu positionieren.
Die Problematik des Fachkräftemangels wird auch durch eine aktuelle Untersuchung aufgezeigt: Laut [pwc.de](https://www.pwc.de/de/gesundheitswesen-und-pharma/fachkraeftemangel-im-deutschen-gesundheitswesen-2022.html) wird ein angemessenes Gehalt von 68 Prozent der Wechselwilligen, Arbeitslosen und Absolvent:innen mit einem Schulabschluss in den letzten drei Jahren als wichtigste Bedingung betrachtet, um in der Pflege bis zur Rente zu bleiben. Bessere Arbeitszeiten und eine verbesserte personelle Ausstattung folgen als zweit- und dritthäufigste Bedingungen. Unternehmen sollten beachten, Gehaltsanreize zu bieten, um sowohl neue als auch erfahrene Kräfte zu gewinnen.