
Am 1. Mai 2025 fanden in mehreren Städten in Deutschland Demonstrationen anlässlich des Tags der Arbeit statt. Während die Veranstaltung in Düsseldorf mit rund 1000 Teilnehmern friedlich verlief, gab es in Berlin einige Störungen, die zu Polizeieinsätzen führten.
In Düsseldorf wurde eine Kundgebung auf dem Johannes-Rau-Platz abgehalten, bei der Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) als Gastredner eingeladen war. Während seiner Rede drängte eine Gruppierung der Internationalen Jugend vor die Bühne. Die Teilnehmer dieser Gruppe hissten Transparente und beschimpften Keller unter anderem mit den Worten „Kriegstreiber“ und „Kriegspartei“. Lautstarke Zwischenrufe führten dazu, dass Keller seine Rede mehrfach unterbrechen musste. Auch die beiden OB-Kandidaten Clara Gerlach (Grüne) und Fabian Zachel (SPD) unterstützten Keller und sprachen das Grußwort gemeinsam, wie RP Online berichtete.
Berlin: Störungen durch pro-palästinensische Parolen
In der Berliner Innenstadt war die Gewerkschaftsdemonstration zunächst mit 7.500 Teilnehmern gemeldet worden, später erhöhte sich die Zahl auf 12.500. Das Motto der Veranstaltung, organisiert vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB), lautete „Mehr Lohn, Freizeit, Sicherheit“. Kurzzeitig wurde der Demonstrationszug durch etwa 100 Personen mit pro-palästinensischen Parolen unterbrochen. Die Polizei trennte diese Gruppe anschließend vom Rest der Demonstration. In diesem Zusammenhang wurden zwei Strafanzeigen wegen Volksverhetzung erstattet. Eine Person leistete zudem Widerstand gegen die Polizeimaßnahmen.
Die Abschlusskundgebung fand am Roten Rathaus statt, bei der DGB-Landesvorsitzende Katja Karger sprach. Sie betonte, dass das Ziel sei, mehr Tarifverträge in Unternehmen durchzusetzen. Aktuell seien nur in jedem zehnten Unternehmen in Berlin und in jedem fünften in Brandenburg Tarifverträge vorhanden. Karger wies auch auf die Folgen der hohen Teuerungsraten der letzten zwei Jahre hin, die dazu geführt hätten, dass die Menschen nicht mehr bereit sind, die Inflation hinzunehmen.
Mit Blick auf die bevorstehende Europawahl im Juni hob Karger die Verbesserungen für Beschäftigte durch EU-Regelungen hervor. Diese könnten unter anderem dazu führen, dass der gesetzliche Mindestlohn in Deutschland von derzeit 12,41 Euro auf 12,81 Euro im kommenden Jahr angehoben werden soll. In Potsdam nahmen schätzungsweise knapp 1.000 Menschen an einer DGB-Demo teil, und es sind weitere Kundgebungen in mehreren Brandenburger Orten geplant, wie rbb24 berichtete.