Katharina Oguntoye: Lesung über Identität und Geschichte in Zwickau
Ein aufregendes Ereignis steht bevor: Am Dienstag, dem 19. November 2024, um 19 Uhr, wird die renommierte afrodeutsche Autorin Katharina Oguntoye im Gewandhaus Zwickau eine Lesung und ein Gespräch unter dem Titel „Mehr als Farbe bekennen“ halten. Diese Veranstaltung, organisiert von der Katholischen Akademie des Bistums Dresden-Meißen, verspricht, ein bedeutender Moment für die afrodeutsche Community und den intersektionalen Feminismus zu werden, wie bereits [Bistum Dresden-Meißen](https://www.bistum-dresden-meissen.de/aktuelles/mehr-als-farbe-bekennen-lesung-und-gespraech-mit-katharina-oguntoye?womort=Mei%C3%9Fen) berichtete.
Katharina Oguntoye, die 1959 in Zwickau geboren wurde, ist nicht nur Schriftstellerin, sondern auch Historikerin und Aktivistin. Ihr bekanntestes Werk, der 1986 gemeinsam mit May Ayim veröffentlichte Sammelband „Farbe bekennen – Afro-deutsche Frauen auf den Spuren ihrer Geschichte“, hat die Lebensrealitäten Schwarzer Frauen in Deutschland bis vor dem Ersten Weltkrieg beleuchtet. Diese Geschichten sind von entscheidender Bedeutung für das Verständnis der deutschen Geschichte und der Diversität in der Erinnerungskultur. Moderiert wird der Abend von der Journalistin Katharina Warda, die sich mit Themen wie Rassismus und marginalisierten Identitäten beschäftigt.
Ein Abend voller Perspektiven
Die Veranstaltung wird musikalisch von einer Schülergruppe des Peter-Breuer-Gymnasiums Zwickau unter der Leitung von Angela Jacobi begleitet. Oguntoye wird während des Abends nicht nur aus ihren Büchern lesen, sondern auch ihre einzigartigen Perspektiven einbringen: die ostdeutsche, die westdeutsche und die nigerianische. Diese Vielfalt an Blickwinkeln ist nicht nur inspirierend, sondern auch notwendig, um die komplexe Geschichte Deutschlands zu verstehen, wie [VHS Zwickau](https://www.vhs-zwickau.de/suche/kursdetails.html?courseId=619-C-24HP10122) betont.
Die Veranstaltung findet im Rahmen des Projektes [Open] Perspectives statt, das in Kooperation mit dem Internationalen Begegnungszentrum St. Marienthal organisiert wird. Schirmherrin ist die Oberbürgermeisterin von Zwickau, Constance Arndt. Nach der Lesung wird es einen kleinen Empfang geben, bei dem Oguntoye für ihr Engagement gewürdigt wird, das sie unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz und dem Rosa-Courage-Preis ausgezeichnet hat.
Ein wichtiger Beitrag zur Erinnerungskultur
Die Aufarbeitung der deutschen Kolonialgeschichte und die Erzählungen der Schwarzen Geschichte sind entscheidend für eine diversere Erinnerungskultur. Oguntoyes Werk trägt dazu bei, diese Geschichten sichtbar zu machen und die Stimmen derjenigen zu stärken, die oft im Schatten der Geschichte stehen. Die Veranstaltung ist nicht nur eine Feier der Literatur, sondern auch ein Aufruf zur Reflexion über die eigene Identität und die Geschichte, die uns alle verbindet.
Die Veranstaltung wird mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes gefördert und ist Teil des Programms „Weltoffenes Sachsen“. Es ist eine Gelegenheit, die eigene Perspektive zu erweitern und die Geschichten aller Menschen in Deutschland zu hören. Die Katholische Akademie des Bistums Dresden-Meißen und ihre Partner laden alle Interessierten herzlich ein, an diesem besonderen Abend teilzunehmen.