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Kenianische Busfahrer in Flensburg: Hürden und Hoffnung auf Integration

Kenianische Busfahrer stranden in Flensburg: Ihre Lkw-Führerscheine aus der Heimat werden nicht anerkannt – jetzt müssen sie die Ausbildung von Grund auf neu beginnen, nur damit sie endlich ans Steuer dürfen!

Die ersten kenianischen Fachkräfte sind nach dem Migrationsabkommen in Deutschland angekommen! Doch direkt in den deutschen Arbeitsmarkt integriert werden? Das ist leichter gesagt als getan – vor allem in Flensburg, wie sich zeigt.

Das Drama um die Busfahrer-Ausbildung!

Von den fünf kürzlich in Flensburg eingetroffenen kenianischen Arbeitskräften sollen drei als Busfahrer im deutschen Straßenverkehr tätig werden. Aber jetzt der große Schock: Bevor sie überhaupt ans Steuer dürften, müssen sie eine neue Ausbildung durchlaufen. Ihre Lkw-Fahrerlaubnis aus Kenia? In Deutschland völlig wertlos!

Interessanterweise übernimmt das Flensburger Verkehrsunternehmen, ein Teil der kommunalen Stadtwerke von Flensburg, die Kosten für die neue Ausbildung der Fachkräfte sowie deren Anreise aus Kenia. Während ihrer Ausbildung leben die kenianischen Neulinge in zwei Wohngemeinschaften und können nach erfolgreichem Abschluss mit einem Bruttogehalt von rund 2700 Euro pro Monat rechnen.

Der massive Bedarf an Busfahrern

Deutschkenntnisse sind ein Muss, und ein neuer Führerschein sowie eine Busfahrerausbildung stehen ebenfalls auf der To-do-Liste der kenianischen Fahrer. Flensburg plant, in den kommenden Jahren rund 80 Busfahrer zu ersetzen; ein gigantischer Bedarf, den man mit internationalen Bewerbern decken will.

Der Geschäftsführer der Flensburger Stadtwerke, Paul Hemkentokrax, gibt im NDR zu: „Wir haben in der Vergangenheit alle Wege der Personalbeschaffung genutzt, auch alle Kanäle bespielt. Aber wir wissen, in Zukunft wird das nicht reichen. Wir werden in Zukunft 50 Prozent unserer Belegschaft in den nächsten 10 Jahren austauschen müssen. Das werden wir ohne gesteuerte Migration nicht schaffen.“

Am Freitag wurde das Abkommen mit Kenia bei einem Staatsbesuch des kenianischen Präsidenten William Samoei Ruto in Berlin offiziell unterzeichnet. Dies erlaubte der deutschen Regierung mehr Kontrolle bei der Rückführung kenianischer Flüchtlinge und öffnete Türen für die gezielte Anwerbung von Fachkräften aus dem ostafrikanischen Land.

Interessant am Rande: Kenianische Flüchtlinge spielen zahlenmäßig kaum eine Rolle in Deutschland. Laut Statistischem Bundesamt leben derzeit 132.000 schutzsuchende Personen aus Ostafrika in Deutschland. Dabei warten alleine aus Kenias Nachbarland Somalia 45.000 Menschen auf Asyl. Kenia selbst gehört nicht einmal zu den 30 häufigsten Herkunftsländern. Aktuell leben etwa 15.000 Kenianer in Deutschland; 800 von ihnen sind ausreisepflichtig.

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