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Klanggenuss in Weil am Rhein: Altmeister des Barocks begeistern!

Am 24. Februar 2025 fand in Weil am Rhein ein bemerkenswertes Konzert des Ensembles „musica poetica“ aus Freiburg statt. Das Ensemble, das auf die Aufführungspraxis Alter Musik spezialisiert ist, wurde 1978 von dem Musikwissenschaftler und Bratschisten Hans Bergmann gegründet. Es besteht aus sechs talentierten Musikern: Andrea Bergmann und Claudia Petersen-Stärkle an den Violinen, Hans Bergmann und Simone Brobeil an der Viola, Ingo Schlüchtermann am Violone sowie Julia Hess am Cembalo.

„musica poetica“ ist bekannt für die Aufführung vieler unbekannter Werke aus der Barockzeit, die von Hans Bergmann neu editiert wurden. Der charakteristische Klangstil des Ensembles wird durch die Verwendung historischer Instrumente, auf denen die Streicher mit Darmsaiten und Barockbögen spielen, geprägt. Während des Konzerts gab es jedoch einige Schwierigkeiten, da die Kirche nicht ausreichend beheizt war. Dadurch mussten die Musiker nach jedem Stück die empfindlichen Darmsaiten nachstimmen. Trotz dieser Herausforderungen wurde das Konzert mit großem Applaus vom Publikum honoriert, wie verlagshaus-jaumann.de berichtete.

Beliebtheit der Barockgeige

Parallel zur Aufführungspraxis von „musica poetica“ hat auch die Barockgeige eine wachsende Beliebtheit erfährt. Diese Entwicklung begann bereits in den 1950er Jahren und führte zu einer Revolution in der historischen Aufführungspraxis, die sich mittlerweile als anerkannten Standard etabliert hat. Der Klang der Barockvioline wird als „leise, aber von süßer Schärfe“ beschrieben. Historisch betrachtet handelt es sich beim Begriff „Barockgeige“ um eine rückblickende Erfindung, die zur Abgrenzung von modernen Geigen entstand.

Die Entwicklung der Barockgeige ist eng mit der Geschichte des Geigenbaus verbunden. Bedeutende Geigenbauer wie Antonio Stradivari und Guarneri del Gesù trugen zur Klangqualität der Instrumente bei. Die Anforderungen an Streichinstrumente wuchsen im 18. Jahrhundert durch die Repräsentationsbedürfnisse absolutistischer Herrscher und die bürgerliche Konzertpraxis. Im Laufe der Zeit führten Veränderungen im Geigenbau zu kräftigeren Stimmen und stärkeren Bassbalken. Das Interesse an Alter Musik nahm im frühen 20. Jahrhundert zu, unterstützt durch Ensembles wie die „Société de concerts des instruments anciens“. Laut corilon.com beschäftigen sich Geigenbauer heute intensiv mit der historischen Bauweise von Streichinstrumenten.