
Deutschland steht vor einer außergewöhnlichen Wetterlage, die durch die Verschmelzung von Hoch Petra und Hoch Quendolin zu einem massiven Hochdruckgebiet entsteht. Laut dem Diplom-Meteorologen Dominik Jung von wetter.net bringt dies langanhaltenden Sonnenschein und hochsommerliche Temperaturen mit sich. Ab Dienstag, den 29. April, wird erwartet, dass die Temperaturen verbreitet über 25 Grad steigen, mit Spitzenwerten bis zu 30 Grad am Mittwoch, den 30. April. Auch am 1. Mai sind Temperaturen in der Nähe der 30-Grad-Marke möglich.
Diese hohen Temperaturen verdrängen kühle Luftmassen und sorgen für einen nahezu wolkenlosen Himmel. Jedoch leidet die Natur bereits unter Wassermangel, da der Regen der vergangenen Wochen die Bodenfeuchte nicht ausreichend aufgefüllt hat. Die anhaltende Hitze und der fehlende Niederschlag führen zu weiter austrocknenden Böden und einer steigenden Waldbrandgefahr. Besonders betroffen sind Regionen mit bereits bestehendem Niederschlagsdefizit. Landwirte warnen, dass junge Pflanzen dringend Wasser benötigen, insbesondere da Wettermodelle bis mindestens Anfang Mai keine Entlastung durch größere Regenfälle anzeigen. Einzelne lokale Schauer könnten zwar auftreten, doch diese werden keine signifikante Verbesserung bringen.
Erhebliche Trockenheit in Deutschland
In Deutschland herrscht in den oberen 25 cm des Erdbodens vielerorts erhebliche Trockenheit. Der Dürremonitor des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) visualisiert diese Trockenheit seit Jahren. Diplom-Meteorologe Dominik Jung erklärt, dass die Einführung von Daten, die den Dürremonitor in Frage stellen, anfangs irreführend war, da der Dürremonitor die gesamte Bodenfeuchte unabhängig von Wachstumsphasen betrachtet. Während Pflanzen theoretisch Wasser aus dem Boden ziehen können, auch wenn Dürre herrscht, beschreibt das pflanzenverfügbare Wasser nur den Teil des Wassers, der für Pflanzenwurzeln erreichbar ist.
Trotz regionalem Niederschlag bestehen in vielen Regionen Deutschlands weiterhin ausgeprägte Trockenheitsbedingungen. Im Frühjahr ist der Zustand der obersten Bodenschicht besonders relevant, da viele Pflanzen noch nicht tief genug wurzeln. Die Diskussion um das Dürreausmaß vermischt unterschiedliche Messgrößen, was die Situation kompliziert. Auch wenn in tieferen Schichten noch Restfeuchte vorhanden ist, kann der Oberboden dürr sein. Einige Akteure nutzen diese Unterschiede, um Zweifel an der Dürresituation zu streuen. In sozialen Netzwerken kursieren Karten zur pflanzenverfügbaren Feuchte, die den Dürremonitor als Fake News darstellen. Jung warnt vor solchen Behauptungen als Verharmlosung des Klimawandels und betont, dass ein trockener Oberboden zu Beginn der Vegetationsperiode ernsthafte Folgen wie Ernteausfälle, Waldbrandgefahr und Wasserknappheit anzeigt.
Die Gefahrenpotenziale könnten sich im Mai weiter zuspitzen, was die Idee eines sachlichen, datenbasierten Diskurses erforderlich macht. Jung fordert eine sorgfältige Betrachtung der Daten und warnt vor einer Stimmungsmache gegen etablierte Umweltforschung, da der Dürremonitor als wichtiges Frühwarnsystem angesehen wird.
Weitere Informationen zu dieser Wetterentwicklung und der damit verbundenen Trockenheit finden sich in den Berichten von fehmarn24.de und op-online.de.