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Im Landkreis Fürstenfeldbruck plant die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) eine Initiative zur Bereitstellung von kostenlosen Mittagsessen für alle rund 40.580 Kinder und Jugendlichen in Kitas und Schulen. Diese Maßnahme soll von montags bis freitags gelten und setzt auf gesunde Ernährung, die unabhängig von der finanziellen Lage der Eltern sein soll. Tim Lünnemann von der NGG München betont die Notwendigkeit eines „Mahlzeit-Appells“ an die politischen Parteien zur Bundestagswahl, um die Chancengleichheit der Kinder zu verbessern und langfristig das Gesundheitssystem zu entlasten.
Die NGG fordert den Bund auf, die finanzielle Grundlage für ein „Bis-18-Gratisessen“ zu schaffen. Derzeit fehlt es jedoch an politischem Rückhalt für diese Initiative. Lünnemann fordert von den Bundestagskandidaten im Kreis Fürstenfeldbruck eine deutliche Haltung zur Umsetzung kostenloser Mittagessen für Kinder und Jugendliche. Zudem wird auf die Bedeutung von qualitativ hochwertigen Zutaten, Tierwohl sowie faire Arbeitsbedingungen in den Kantinen hingewiesen.
Bundesweite Empfehlungen für Kostenfreies Essen
Zusätzlich zu den Initiativen in Fürstenfeldbruck gibt es bundesweite Empfehlungen zur Bereitstellung von kostenfreien und gesunden Mittagessen für alle Kinder und Jugendlichen in Kitas und Schulen. Diese Empfehlungen, die auf dem Bürgergutachten beruhen, sehen vor, dass die Verpflegung an DGE-Qualitätsstandards ausgerichtet wird und mindestens 30% ökologisch produzierte Lebensmittel gefördert werden. Die Lebensmittel sollen idealerweise regional und saisonal bezogen werden.
Die Umsetzung dieser Maßnahmen soll nach einem gestaffelten Plan innerhalb von acht Jahren erfolgen, beginnend mit Kitas und gefolgt von Grundschulen sowie der Sekundarstufe I und II. Es wird auch anvisiert, dass die Finanzierung durch den Bund mindestens zur Hälfte gedeckt wird, auch aus dem Programm „Bildung und Teilhabe“, das aktuell nur für armutsgefährdete Kinder ein kostenfreies Mittagessen bereitstellt.
Internationale Studien zeigen positive Effekte eines kostenlosen Mittagessens auf die Lernerfolge und die Gesundheit der Kinder. Wissenschaftler wie Prof. Dr. Berthold Koletzko weisen auf die Risiken der Mangelernährung und des Übergewichts hin, während Prof. Dr. Wilhelm Windisch die Wichtigkeit von Qualitätsstandards für die Nährstoffaufnahme betont. Ehemalige Teilnehmer des Bürgerrats fordern weiterhin die Umsetzung dieser Empfehlungen in den Landtagen.
Für mehr Informationen über die Initiative im Landkreis Fürstenfeldbruck lesen Sie den Artikel auf Amper-Kurier, und weitere Details zu den bundesweiten Empfehlungen finden Sie auf der Webseite des Deutschen Bundestages.