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Politisches Klima schadet Migranten: Studie deckt Gesundheitsrisiken auf!

Eine aktuelle Studie des Exzellenzclusters „The Politics of Inequality“ an der Universität Konstanz, an der auch Prof. Dr. Max Reinwald von der Universität Mannheim beteiligt war, untersucht die Auswirkungen rechts-populistischer Wahlergebnisse auf das gesundheitliche Wohlbefinden und die Integration migrantischer Auszubildender. Laut den Ergebnissen ist die regionale Unterstützung für die Alternative für Deutschland (AfD) entscheidend für die Diskriminierungserfahrungen und gesundheitlichen Folgen für migrantische Arbeitnehmer*innen.

Die Studie, die im Rahmen des Projekts „Integration@work“ durchgeführt wurde, analysiert die Erfahrungen von rund 1.000 migrantischen Auszubildenden in einer Längsschnittstudie über einen Zeitraum von 13 Ausbildungswochen. Dabei wurden ihre Erfahrungen mit regionalen Wahldaten in Deutschland abgeglichen. Die Ergebnisse zeigen, dass in Regionen mit hoher Unterstützung für rechts-populistische Parteien Migrant*innen zunehmend abwertende Haltungen von Kolleg*innen wahrnehmen.

Politische Rahmenbedingungen und Wählerverhalten

Rechtspopulistische Parteien haben sich in vielen Ländern als fester Bestandteil des Parteiensystems etabliert, wie die bpb berichtet. In einigen Ländern sind sie bereits Regierungsparteien oder ernsthafte Wettbewerber um die Regierung. Der Erfolg dieser Parteien deutet darauf hin, dass sie grundlegende Probleme moderner Demokratien für sich nutzen.

Im Fall der AfD zeigt sich, dass das Wählerprofil sich verändert hat. Zunächst zog die Partei vorwiegend ältere Wähler aus der unteren Mittelschicht an, heute erreicht sie auch jüngere Alterskohorten und andere Einkommensgruppen. Wähler der AfD sind oft unzufriedener mit der Demokratie und lehnen migrationspolitische Fragen ab, was maßgeblich für ihre Wahlentscheidungen ist.

Die AfD hat sich als Stimme derjenigen positioniert, die eine grundsätzliche Ablehnung gegenüber der Regierungspolitik zum Ausdruck bringen möchten. Die zunehmende Etablierung rechtspopulistischer Parteien wie der AfD trägt zur Mobilisierung der Wahlbeteiligung in Deutschland bei, ihre Präsenz im politischen Diskurs hat jedoch auch Auswirkungen auf die Differenzierung zwischen anderen Parteien.