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Krankheit auf Rekordniveau: Wo der Werra-Meißner-Kreis leidet!

Aktuelle Daten zeigen, dass im Werra-Meißner-Kreis die Anzahl der Krankschreibungen weiterhin hoch bleibt. Laut einem Bericht von HNA meldete die AOK Hessen im Oktober 2024 die höchste Fehlzeitenquote seit Beginn der Messungen, mit einem Anstieg von 38 Prozent in den letzten zehn Jahren. Von 2022 bis 2023 stieg die Anzahl der Arbeitsunfähigkeitsfälle von 44.015 auf 47.843 (+8,7 %), während sie 2024 bei 47.321 lag, was einen leichten Rückgang von 1,1 % bedeutet.

Die durchschnittliche Dauer der Krankschreibung verringerte sich von 7,94 Tagen in den Jahren 2022 und 2023 auf 7,7 Tage im Jahr 2024 (−3,3 %). Auch die Fälle mit Krankengeldbezug stiegen: von 1.521 im Jahr 2022 auf 1.581 im Jahr 2023 (+3,9 %) und schließlich auf 1.748 im Jahr 2024 (+10,6 %). Jedoch reduzierte sich die Dauer des Krankengeldbezugs von 142,88 Tagen (2022) auf 137,33 Tage (2023, −5,55 %) und 127,3 Tage (2024, −7,3 %). Demografische Faktoren tragen zu den überdurchschnittlich hohen Krankheitszahlen im Werra-Meißner-Kreis bei, während die Einführung der elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ebenfalls Einfluss auf den Anstieg der Krankschreibungen hat.

Ursachen und Trends der Krankschreibungen

Die häufigsten Krankheiten, die zu Fehlzeiten führen, sind Atemwegserkrankungen, Magen-Darm-Infektionen sowie Covid-19. Die in den letzten drei Jahren verzeichneten Covid-19-Fälle zeigen einen Rückgang von 4.378 im Jahr 2022 auf 1.952 (2023) und 877 in 2024. Es wird auch darauf hingewiesen, dass Verzögerungen bei Facharztterminen Diagnostik und Heilungsverläufe beeinflussen können. Die AOK stellte fest, dass Muskel- und Skelett-Erkrankungen sowie Erkrankungen der Atemwege die Hauptursachen für Krankschreibungen sind, wobei auch eine erhöhte Virenverbreitung durch Covid-19 und eine größere Empfänglichkeit für Infektionen beobachtet werden.

Ein besorgniserregender Trend ist der Anstieg der Krankschreibungen aufgrund psychischer Erkrankungen, die zu besonders langen Ausfallzeiten führen. Die durchschnittliche Dauer einer Krankschreibung wegen psychischer Erkrankungen beträgt 28 Tage. Laut der AOK hat die Anzahl der AU-Tage wegen psychischer Erkrankungen in den letzten zehn Jahren um knapp 47 Prozent zugenommen. Im Jahr 2022 gab es in Deutschland etwa 132 Millionen Fehltage aufgrund psychischer Krankheiten, und jährlich erkranken rund 18 Millionen Menschen an psychischen Leiden, was die Notwendigkeit von Präventionsmaßnahmen wie Bewegung, gesunder Ernährung und psychischer Gesundheitsförderung unterstreicht.

Die durchschnittliche Dauer von Erkrankungsfällen aufgrund einer Atemwegserkrankung betrug im Jahr 2023 6,1 Tage, während die durchschnittliche Dauer eines psychischen Erkrankungsfalls 28,1 Tage beträgt, was die Herausforderungen für Arbeitnehmer und Arbeitgeber verdeutlicht.