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Stadler Deutschland kündigt auf einer Belegschaftsversammlung in Berlin-Pankow drastische Einschnitte an, um die internationale Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit des Unternehmens zu sichern. Dies berichtet der Berliner Kurier.
Das Unternehmen plant mögliche Maßnahmen, die einen Beschäftigungsabbau und Teilstandortschließungen beinhalten könnten. Alle Mitarbeiter werden aufgefordert, zur Verbesserung der Situation beizutragen, unter anderem durch Gehaltsverzicht. Trotz einer guten Auslastung und vielversprechender Zukunftsprojekte steht Stadler Deutschland unter erheblichem wirtschaftlichem Druck. Der CEO Jure Mikolčić betont die Dringlichkeit von einschneidenden Maßnahmen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit.
Hintergründe der wirtschaftlichen Schwierigkeiten
Die wirtschaftlichen Herausforderungen sind vielfältig. Zu den Hauptgründen zählen Lieferkettenprobleme, die durch die Pandemie und den Ukraine-Krieg entstanden sind, sowie Preissteigerungen für Energie und Rohmaterialien. Auch die Inflation trägt zur Verschärfung der Lage bei, da die Gehälter steigen. Die Gewerkschaft IG Metall fordert von der Unternehmensleitung Klarheit über die Zukunft des Standorts und die der Beschäftigten. In Reaktion auf die angekündigten Einschnitte plant die IG Metall eine Kundgebung für die betroffenen Mitarbeiter.
Stadler hat seit dem Jahr 2001 die Mitarbeiterzahl in Berlin und Brandenburg erheblich gesteigert, von 197 auf rund 2.000. Am Standort Pankow werden moderne U-Bahn-Züge produziert, während die Wagenrohlinge aus der Schweiz geliefert werden. Zudem gewann Stadler im Jahr 2020 die U-Bahn-Ausschreibung der Berliner Verkehrsbetriebe. In diesem Kontext gab es auch Kritik an den Standortbedingungen und der Unterstützung durch die Politik, während Beschäftigte bereits durch Verzicht auf Gehalt und Arbeitszeit das Unternehmen unterstützen.
Ergänzend berichten die Eurail Press über den wirtschaftlichen Druck, dem Stadler Deutschland aktuell ausgesetzt ist, und betonen, dass das Personal zur Bewältigung der Krise beitragen soll.