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Kunst und Migration: Ausstellung „In der Nähe“ eröffnet in Halle!

Am Montag wurde die Ausstellung „In der Nähe“ im Neustadt Centrum Halle eröffnet. Diese präsentiert Fotografien und Texte von Migrantinnen, die die Stadt Halle erkundet haben. Das Projekt wurde vom Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung in Zusammenarbeit mit dem Neustadt Centrum, dem Fachbereich Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung der Stadt Halle (Saale) sowie DaMigra e.V. initiiert. Eröffnet und kuratiert wurde die Ausstellung von der Sozialanthropologin Ceren Deniz, die zuvor einen Workshop mit den beteiligten Migrantinnen konzipierte.

Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen Stadtrundgänge, bei denen Fotografie als Methode zur ästhetischen und gesellschaftlichen Auseinandersetzung genutzt wird. Die Werke stammen von Frauen aus Eritrea, Syrien, dem Sudan und der Ukraine. Sie zeigen Straßen, Häuser, Parks und erzählen Geschichten von Orientierung, Erinnerung und Hoffnung.

Kreativität und Migration

Die Ausstellung basiert auf zwei kollaborativen Projekten der Abteilung „Anthropologie des wirtschaftlichen Experimentierens“ am Max-Planck-Institut. Das Konzept der „Nähe“ wird hierbei als Zugang zur Welt, persönliche Bindungen, Vertrauen und Selbstverortung verstanden. Ergänzend wird das Kunstprojekt „Die ersten 500 Meter wahrnehmen“ vorgestellt, das menschlichen Kontakt in restriktiven Kontexten thematisiert. Die Werke sind in einem offenen Rundgang im Neustadt Centrum zu sehen, und Center-Manager Michael Schneider berichtet von positiven Reaktionen der Besucher. Die Ausstellung zeigt kreative Ausdrucksformen der Migration und regt zur Auseinandersetzung mit fremden Perspektiven an. Sie ist bis zum 7. Juni 2025 im Neustadt Centrum Halle (Neustädter Passage 17D) zu besuchen, der Eintritt ist frei.

Im Kontext der kulturellen Teilhabe von Migrantinnen wurde auch eine Studie veröffentlicht, die den positiven Beitrag künstlerischer Arbeit zur Einwanderungsgesellschaft untersucht. Deutschland hat die drittmeisten Einwanderer weltweit und hat sich in den letzten Jahren zunehmend mit den Herausforderungen des Zusammenlebens in Vielfalt auseinandergesetzt. Wie der Deutschlandfunk Kultur berichtete, wird die Studie mit dem Titel „Kunst in der Einwanderungsgesellschaft“ am 17. Mai in Erfurt vorgestellt. Verena Metze-Mangold, Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission, wird die Präsentation leiten, gefolgt von einer Podiumsdiskussion mit dem Thema „Aus dem Migrantenstadl – Wie können Kunst und Kultur ein Zusammenleben in Vielfalt möglich machen?“.

Die Diskussion wird die Empfehlungen der Studie behandeln und erörtern, welche Rahmenbedingungen notwendig sind, um künstlerische Potenziale in einer Einwanderungsgesellschaft zu fördern. Dabei werden auch erfolgreiche Ansätze zur Stärkung des Engagements von Bund, Ländern und Kommunen sowie konkrete Initiativen für mehr kulturelle Teilhabe vorgestellt. Anhand von zwölf Fallbeispielen untersucht die Studie die Rolle der Künste für das Zusammenleben in Vielfalt.