
In Bayern wird das Konzept der Landesgartenschauen derzeit intensiv diskutiert. Kirchheim veranstaltete 2024 die letzte Landesgartenschau, während mehrere Kommunen sich als Ausrichter zurückziehen. Langenzenn erwägt momentan eine Absage ihrer für 2032 geplanten Gartenschau. Die Gründe sind vielfältig.
Unter den Pro-Argumenten sticht hervor, dass Furth im Wald für 2025 eine Landesgartenschau organisiert, um einen Schub für die Stadtentwicklung zu erhalten. Geplant sind unter anderem der Abbruch zweier stillgelegter Brauereien, der Neubau von etwa einem Dutzend Brücken und die Umwandlung einer Durchgangsstraße in eine Flaniermeile. Diese Maßnahmen sollen eine dauerhaft attraktivere Wohnumgebung in der Innenstadt schaffen. Auch Nürnberg plant eine Gartenschau im Jahr 2030, die sich auf die Verbesserung der Widerstandsfähigkeit gegen den Klimawandel konzentriert.
Finanzierung und Herausforderungen
Der Freistaat Bayern reagiert auf die Herausforderungen, indem er die maximale Fördersumme auf bis zu sieben Millionen Euro erhöht. Die Unterstützung umfasst bis zu sechs Millionen Euro für Investitionen und bis zu einer Million Euro für die Durchführungskosten. Die Nachfrage nach dem Konzept der Landesgartenschau bleibt hoch, dennoch gibt es auch zahlreiche Contra-Argumente. So können nicht alle Kommunen die finanziellen Hürden bewältigen; Schweinfurt zog sich 2022 aufgrund von Inflation, Energiekrise und sinkenden Steuereinnahmen als Ausrichter der Landesgartenschau 2026 zurück. Penzberg hat aufgrund seiner knappen Haushaltslage die Landesgartenschau 2028 abgesagt.
Für die Gemeinde Tittmoning, die nach Schweinfurt für das Jahr 2026 den Zuschlag erhielt, wurde die Planung durch ein laufendes Bürgerbegehren kompliziert. In Langenzenn gibt es intern Streit über die geplante Gartenschau für 2032, weshalb die SPD-Fraktion eine Abstimmung über eine mögliche Absage anstrebt, was vom Bürgermeister jedoch verhindert wird. Diese Situation führte zur Einschaltung der Rechtsaufsicht im Landratsamt Fürth, während die Bayerische Landesgartenschau GmbH auf den Zeitdruck zur Planung hinweist.
In einem weiteren Kontext hebt das [Umweltministerium Bayern](https://www.lgs.de/die-landesgartenschauen-fuer-die-jahre-2028-bis-2032-sind-vergeben/) die Wichtigkeit von Landesgartenschauen zur Bekämpfung des Klimawandels im urbanen Raum hervor. Landesgartenschauen schaffen grüne Oasen in Städten, die die Naherholung und Naturerlebnisse fördern. Seit 1980 wurden durch diese Veranstaltungen über 500 Hektar dauerhafte Grün- und Erholungsflächen in Bayern etabliert. Die Vergabe der fünf neuen Gartenschauen für die Jahre 2028 bis 2032 basiert auf Empfehlungen des Fachbeirats der Bayerischen Landesgartenschau GmbH.
Das Bayerische Umweltministerium unterstützt Daueranlagen mit bis zu 50 % und maximal fünf Millionen Euro. Weitere Fördermittel können durch Städtebauförderung oder EU-Mittel bereitgestellt werden. Bislang haben rund 25 Millionen Besucher die bayerischen Gartenschauen besucht, was den hohen öffentlichen Anklang unterstreicht.