
Am Donnerstag, dem 11. März 2025, findet der landesweite Warntag in Deutschland statt. Im Rahmen dieser Veranstaltung werden sowohl Sirenen als auch Handys aktiviert, um die Bevölkerung auf mögliche Gefahrensituationen hinzuweisen. In der Diskussion um die Effektivität der Warnsysteme steht insbesondere die Wichtigkeit von Warnapps im Fokus. Die Frage, ob eine Warnapp auf dem Handy installiert sein muss, um über Gefahren informiert zu werden, wird ebenfalls diskutiert. Walter Groß, Pressesprecher der Wehren der VG Kirchheimbolanden, äußerte sich dazu und betonte die Relevanz von Warnapps, wie auf rheinpfalz.de berichtet wird.
Warnapps sind ein wichtiges Werkzeug im Kontext von extremen Wetterereignissen und anderen Gefahren wie Sturzfluten, Explosionen und Amokläufen. Laut Informationen von Stiftung Warentest können Hochwasser-Katastrophen, wie die im Ahrtal im Juli 2021, vorausgesagt werden, während andere Ereignisse schnelle Nachinformationen erfordern. Insgesamt wurden fünf Warn-Apps in Deutschland getestet: Nina, Katwarn, Biwapp, WarnWetter und Meine Pegel. Diese Apps müssen jedoch von den Nutzern selbst heruntergeladen werden und benötigen eine Internetverbindung, was in Notfällen von Nachteil sein kann.
Alternative Warnsysteme
Zusätzlich zu den Warnapps wird über die Einführung eines alternativen Warnsystems namens Cell Broadcast diskutiert. Dieses System ermöglicht es, automatisch Warnmeldungen an alle Geräte in einem bestimmten Gebiet zu senden. Cell Broadcast wird bereits in Ländern wie den USA, Kanada und den Niederlanden genutzt und hat mehrere Vorteile:
- Nachrichten werden an alle Geräte in einer Mobilfunkzelle gesendet, ähnlich wie ein Radiosignal.
- Funktioniert auch in überlasteten Netzen, da die Datenmenge klein ist.
- Keine App-Installation erforderlich; auch ältere Handys können die Nachrichten empfangen.
Der Bundestag beschloss im September 2021 die Einführung von Cell Broadcast in Deutschland. Eine Änderung des Telekommunikationsgesetzes verpflichtet die Mobilfunknetzbetreiber zur Bereitstellung der entsprechenden Technik. Die technische Richtlinie von der Bundesnetzagentur wurde im Februar 2022 veröffentlicht, und Netzbetreiber hatten bis zum 24. Februar 2023 Zeit, ihre Technik anzupassen. Ein erster Test des Systems fand am 8. Dezember 2022 während des bundesweiten Warntags statt und wurde als erfolgreich bewertet. Ab Februar 2023 sollen die notwendigen Vorbereitungen zur Nutzung von Cell Broadcast abgeschlossen sein. Trotzdem bleiben Warn-Apps neben Radio, Fernsehen und Sirenen eine zentrale Möglichkeit zur Warnung.