
Landkreis Böblingen plant die Einführung eines fairen Landkreiskaffees, der die Besonderheiten der Region und die Bedeutung des fairen Handels in den Fokus stellt. Um ein ansprechendes Etikett für das Produkt zu gestalten, wurde ein Wettbewerb von der Landkreisverwaltung ins Leben gerufen. Alle Personen mit Wohnsitz im Landkreis Böblingen sind dazu aufgerufen, ihre Entwürfe bis zum 31. Mai einzureichen.
Das Etikett, das die besten Entwürfe vereint, wird von einer Fachjury vorausgewählt. Die Bewertung der Entwürfe erfolgt über die Social-Media-Kanäle des Landkreises. Die drei besten Entwürfe werden mit Preisen ausgezeichnet, während das letztendliche Siegermotiv auf den Verpackungen des Landkreiskaffees Verwendung finden wird. Der Kaffee wird aus nicaraguanischem Hochlandkaffee und äthiopischem Café Sidamo bestehen, wobei der Anbau durch Kooperativen erfolgt, die Kleinbauern Fort- und Weiterbildungen anbieten.
Fairtrade und nachhaltige Entwicklung
Mit dem Landkreiskaffee setzt der Landkreis Böblingen auf eine nachhaltige Entwicklung, da die Fairtrade-Prämien für den Bau von Schulen, Gesundheitszentren, Trinkwasserstellen und Stipendien verwendet werden. Ab Herbst 2025 soll der Kaffee dann in verschiedenen Kantinen und Verkaufsstellen erhältlich sein. Weitere Informationen zum Wettbewerb können unter www.lrabb.de/fairtrade-landkreis gefunden werden.
Die Thematik um Fairtrade-Kaffeebohnen wird auch in der breiteren Diskussion um den fairen Handel beleuchtet. Laut Coffeeness repräsentieren Fairtrade-Kaffeebohnen die Lebensbedingungen der Kleinbauern sowie Umweltschutz, während Kritiker anmerken, dass Fairtrade auch als Marketingstrategie von großen Röster-Marken genutzt wird. Kaffeebauern erhalten oft nur einen minimalen Anteil am Verkaufspreis, was Fragen zur Gerechtigkeit im Handel aufwirft.
Der Erhalt eines Fairtrade-Siegels garantiert gewisse Standards, darunter die Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen sowie eine umweltfreundliche Produktion. Allerdings sind die hohen Zertifizierungskosten für viele Kleinbetriebe eine Hürde. Alternativen wie Direct Trade bieten häufig bessere Margen für die Erzeuger, indem sie direkte Beziehungen zwischen Röster und Erzeuger fördern, was zu höherer Qualität und Transparenz in der Produktion führt.